Hallo und guten Abend,
mein Sohn, heute 4 J., kam in der 32. SSW zur Welt (2130gr, keine Lungenreifespritze, keine Beatmung war notwendig, aber total unreif).
Er bekam Solosin. Wg. Falschangabe auf dem Medikamentenzettel der Assistenzärztin verabreichten wir ihm (unwissentlich) die 10fache Dosis (ca. 3 Tage) bis er nur noch schrie, alles herausbrach, was er auch zu sich nahm. Seine Augen rollten weg und er hatte einen Ruhepuls von 230 Schlägen/min. Mit einer Vergiftung wurde er nach 3 Tagen der Entlassung wieder ins Krankenhaus eingeliefert.
Meine Frage heute: Mein Sohn ist ein kerngesunder, gewitzter, seinem Alter entsprechend super gut drauf. Das Einzige, was ich als Mutter empfinde, er ist von anfang an schon immer sehr aktiv (nicht hyperaktiv!!)gewesen. Er muß immer umhersausen, er wirbelt bei Erzählungen wahnsinnig mit seinen Armen und Händen umher. Er ist in seinem Wesen im Gegensatz zu seinen gleichaltrigen Freunden und Kigakids wirklich ein absoluter, nicht vergleichbarer Wirbelwind.
Ich denke manchmal, dass ein Zusammenhang mit der damaligen Gabe des Solosins besteht.
Sehr geehrter Herr Prof. könnte an meiner Vermutung etwas Wahres dran sein?
(Er hat als Säugling schon immer gern wie wild gestrampelt. Unentwegt und er wurde seltenst müde!!! Andere Babys lagen dagegen meistens ruhig und sachte strampelnd daneben.)
Für eine Antwort bin ich Ihnen dankbar.
Freundliche Grüße
J. Hoyer
Mitglied inaktiv - 19.02.2003, 22:56
Antwort auf:
Verhalten v. Frühchen -heute 4 J.-
Theophyllin (= Solosin) ist ein Wirkstogg, der auch im Tee vorhanden ist. Er macht wach, erweitert die Bronchien, regt die Atmung an und kann bei Überdosierung Erbrechen, verminderte Gewichtszunahme und Herzrasen auslösen. Nach Abklingen dieser Symptome bleibt nichts zurück.
von
Prof. Dr. med. Gerhard Jorch
am 20.02.2003
Antwort auf:
Verhalten v. Frühchen -heute 4 J.-
Hallo,
dieses Verhalten kenne ich gut von unserem Sohn (SSW 35+0, 1390 g, 39 cm - heute 3 5/12 Jahre alt). Auch er ist immer in Bewegung, es dauert sehr lange, bis er müde wird. Bis Mitte des dritten Lebensjahres hat er sehr schlecht geschlafen, war nachts oft wach und wollte spielen, etc. Beim Erzählen wird er immer lauter und abgehackter, 'hüpft' im Takt mit, wedelt mit den Armen. Stillsitzen ist eine der grössten Strafen für ihn und jetzt, wo er wg. einer OP seit drei Wochen liegen muss ist er nur noch ungenießbar.
Er hat allerdings kein Solosin bekommen. Unser Kinderarzt sagte, dass sein Verhalten zwar mit der Frühgeburt/Mangelgeburt zusammenhängen kann, aber auch einfach in seinem Wesen liegen könnte (auch ich war als Kleinkind ein Wirbelwind, habe damals vor dem Schlafengehen ein Medikament zur Beruhigung bekommen).
Dies ist zwar keine direkte Antwort auf Deine Frage, aber mich persönlich beruhigt es immer, dass unser Sohn nicht der einzige Wirbelwind auf der Welt ist (Die Kinder seines Alters in unserem Umfeld sind alle im Gegensatz zu ihm sehr gemäßigt. Klar, sie toben alle gerne mal, aber so extrem wie unser Sohn ist keines...)
Gruss
Anke
Mitglied inaktiv - 20.02.2003, 15:44