Sehr geehrter Herr Professor Jorch,
aufrund einer akuten Gestose bei meiner in der 34,5. SSW befindlichen Frau musste gestern unsere Tochter per Kaiserschnitt zur Welt gebracht werden. Sie wog etwa 2000g.
Ich habe jetzt angefangen, mich über die postnatale Entwicklung von "Frühchen" zu informieren. In der einschlägigen Literatur wird teilweise auf Konzentrationsschwäche und reduzierte Intelligenz hingewiesen, die wohl in Langzeitstudien bei betroffenen Kindern beobachtet wurden. Ist dies auch noch bei einer Geburt in der 34./35. SSW zu befürchten oder bezieht sich diese Aussage lediglich auf extreme Frühgeburten (
Mitglied inaktiv - 23.11.2002, 21:28
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Spätfolgen von Frühgeburten
Es kann, aber muß nicht sein. Der behandelnde KA wird Euer Kind sicher in Zukunft sehr genau beobachten.
Mein Frühchen, ähnliche Ausgangssituation, gehört heute mit 2 Jahren zu den sehr begabten Kinder, obwohl sie erhebliche Startschwierigkeiten hatte.
Mitglied inaktiv - 25.11.2002, 11:43
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Spätfolgen von Frühgeburten
Unsere Tochter ist in der vollendeten 35. Woche mit 2100 g zur Welt gekommen. Ganz zum Anfang hatte sie schon Schwierigkeiten (Sauerstoffzufuhr und später ein Medikament wegen Atemstill- ständen). Sie kam aber nach 4 Nächten von der ITS zu mir, weil sie sich wirklich gut "gemacht" hat. Jetzt ist sie 1 Jahr alt. Wirkliche Probleme hatten wir keine. Außer, daß sie sehr spät in Ihrer Entwicklung war. Konnte erst mit 7 Monaten greifen. Aber dann kam alles blitz blatz, wie man so schön sagt. Jetzt ist sie wie gesagt, 13 Monate. Laufen kann sie noch nicht allein, sprechen kann sie auch noch nicht und ihr Gewicht + ihre Größe sind auch ziemlich gering. Sorgen machen wir uns keine. Es kommt, wie es kommt. Ausschließen kann man gar nicht. Manche "ganz" Kleinen sind mit 3 Jahren so weit wie "normale", manche schaffen es erst mit 6 Jahren, wieder andere vielleicht gar nicht.
Mitglied inaktiv - 25.11.2002, 22:41
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Spätfolgen von Frühgeburten
Hallo,
mein Sohn ist in der 32. SSW zur Welt gekommen. Er wog 2.110 gr war aber absolut unreif, wie man medizinisch dazu sagt. Vor 14 Tagen ist er 4 Jahre geworden, ist 1,10 cm groß, wiegt 21 Kilo ist aktiv und altersentsprechend frech (manchmal auch überfrech). Ihm merkt man nicht mehr an, dass er ein Frühchen war. Er bastelt, malt schneidet aus, kann bis 40 zählen, ist sportlich super gut drauf, trickst Mama und Papa aus und ist ganz schön clever.
Im ersten Jahr hing er mit seiner Entwicklung schon hinterher. Er hat gegrabbelt, hat sich gedreht und gesessen, aber alles etwas später, als gleichaltrige Babys. Dafür konnte er mit 12 Monaten schon laufen (Stolz !!)
Was ich beobachte, heute, ist: Im Kiga z.B gehört er zu den Kindern, die aus der Beobachterposition alles ersteinmal erkunden. Er muß zu Spielen etc. geholt/gebeten werden. Er macht fast alles dort mit, ist aber nicht das Kind, welches sich in den Mittelpunkt stellt. Zuhause aber das ganze Gegenteil. Power Power Power ohne Ende.
>Er ist Fremden gegenüber (anfangs sehr, heute schon etwas freier) sehr distanziert.
>Anfassen darf ihn kaum jemand.
>Er ist sehr auf mich fixiert.
Ob das allerdings Eigenschaften sind, die unbedingt negativ zu bewerten sind, wie das so manch einer tut, denke ich nicht.
Was mich heute noch am Meisten beschäftigt sind die Aussagen all der Menschen, die alles über Frühchen wissen wollen, sagen, was ich alles tun soll bzw nicht tun soll, aber nie aus eigener Erfahrung sprechen können, weil sie kein Frühchen zu versorgen hatten.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft und alles Gute! Ich drücke Euch die Daumen und sehe das Positiv.
Noch einen Tipp für dich als Papa. Als ich damals nach Hause kam (nach 7 Wochen Intiv-aufenthalt) hatte mein Mann für alles Verständnis gezeigt, was ich tat und wollte. Es war nicht einfach für mich als Mama und es gab oft Tränen und Gemotze. Mir half, dass mein Mann allen sagte: Wenn ich (=die gestreßte Mama) jemandem sagen würde, dass er mir den Tee in ein Glas einschenken solle, was verkehrtherum steht, dann soll das bitte so gemacht werden. (grass gesagt). Aber das hat mir und allen geholfen über die doch manchmal schwere Zeit drüberweg zu kommen.
Alle Gute und liebe Grüße an deine Beiden Liebsten
Mitglied inaktiv - 01.12.2002, 22:34
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Spätfolgen von Frühgeburten
ersteinmal herzlichen Glückwunsch. Ist das größte Geschenk, was man bekommen kann. Frühgeburt hört sich schrecklich an, ich kann mich an die Geburt unseres Sohnes (er ist im August drei geworden) noch sehr gut erinnern. Bei uns war es die 35+1 Woche bei einem Körpergewicht von 1770 g. Also noch weniger als Eure Maus. Unser Liebling wurde auf der Kinderintersivstation super toll betreut. Ist wohl eines der besten Stationen in Deutschland, da hatten wir diesbezüglich großes Glück. Ich konnte ihn am zweiten Tag sogar schon anlegen und wer die Milch schon dagewesen...aber das hat dann zwei Tage später geklappt. Die Kinder haben m.e. eine wahnsinnige Kraft und sind trotz ihrer Zerbrechlichkeit doch sehr kraftvoll. Unser Kind hat sich sehr gut entwickelt, alles langsamer und einmal hatten wir zum "krabbeln" auch Krankengymnastik, aber er hat alles gemacht. Halt ein bißchen später. Man (oder die Ältern) dürfen das Kind im ersten Lebensjahr nicht unbedingt mit gleichaltrigen Kindern messen.
Macht Euch nicht zu viel Sorgen, viel Liebe und Wärme, Geborgenheit und dann wird Euer Sonnenschein super wachsen.
Ich wünsch Euch alles Gute....
Mitglied inaktiv - 06.12.2002, 03:21