Frage: Sohn Elia

Mein sohn kam in der 35.woche zur welt- ich selbst habe zytomegalie und wurde mit cytmen behandelt es war ein frischer infekt , da der titer sehr hoch war und wieder ist.mein sohn hat wohl die antikörper aber kein infekt.er wird mit antibiose behandelt .jetzt sind vor 2tagen im eingeschickten masgeninhalt bakterien gefunden sehr resestente-wir dürfen nur noch per mundschutz rein. wir haben das gefühl die ärzte sagen nur die hälfte.er bekommt jetzt doppelt antibiose-wird künstlich ernährt sonst atmung geht selber liegt im inkubator und bekommt hin und wieder sauerstoff!!!wie sollen wir uns verhalten -jeder arzt sagt was anderes.helfen sie uns????

Mitglied inaktiv - 26.12.2002, 07:19



Antwort auf: Sohn Elia

Ich kann mir natürlich aus Ihren Angaben nur ein sehr undeutliches Bild vom Ganzen machen. Die entscheidende Frage ist, ob es Ihrem Kind schlecht geht oder nicht bzw. ob es die klinischen Symptome einer Infektion hat oder nicht. Wenn Ihr Kind klinisch stabil ist, sind Laborwerte Laborwerte und Bakterienbefunde Bakterienbefunde - nicht mehr und nicht weniger. Wenn Ihr Kind klinische Symptome hat, tun sich die Ärzte möglicherweise schwer zu entscheiden, ob diese durch die Zytomegalieviren oder durch Bakterien verursacht werden. Das elterliche Gefühl, daß Ärzte Ihnen nicht alles oder unterschiedliches sagen, entsteht nach meiner Erfahrung häufig dann, wenn die Diagnose nicht klar ist bzw. mehrere Diagnosen in Frage kommen. Das ist zwar eigentlich nichts besondereres in der Medizin, führt aber zu den beschriebenen Kommunikationsstörungen, weil Ärzte Eltern leichter eine gesicherte Diagnose und die daraus resultierende Therapie vermitteln können als die Möglichkeit mehrerer Diagnosen und die Notwendigkeit, sicherheitshalber mehrere mögliche Kranklheiten gleichzeitig zu behandeln. Fragen Sie doch einfach die Ärzte, mit welcher Wahrscheinlichkeit diese von einer Zytomegalie und mit welcher Wahrscheinlichkeit diese von einer bakteriellen Infektion ausgehen und welche therapeutische Strategie sie derzeit verfolgen. Ich bin mir ziemlich sicher, daß die Ärzte sich mehr Gedanken machen als sie Ihnen vermitteln konnten.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 27.12.2002