Frage: Reflexe und PVL Behinderung?

Sehr geehrter Herr Jorch, Mein Sohn wurde Ende des letzten Jahres bei 31+5 geboren. Sein Geburtsgewicht lag bei 1550g und er war 42 cm groß. Er hat sich bisher körperlich gut entwickelt alles bestens. Er kann sich bisher nur drehen und auf dem Bauch spielen, ich denke er ist also verzögert in der motorischen Entwicklung (9 Monate; Korrigiert nun 7 Monate). Es wurde damals im Ultraschall eine beidseitige kleinzystische PVL mit mehreren kleinen Zysten (1mm) festgestellt. Außerdem stand da etwas von "bis weit in die Peripherie reichend". Was bedeutet das? Bei den weiteren Verlaufskontrollen war nichts mehr erkennbar also keine Zysten mehr sichtbar. Im Uniklinikum Hamburg wurde er dann nachuntersucht. Das EEG war unauffällig. Muss man sowas nochmal wiederholen oder wäre etwas in jedem Fall erkennbar gewesen? Allerdings sind seine Reflexzonen an den Knien erweitert / gesteigert. Auch besteht bei ihm der Bambinski Reflex. Die Lage Reaktionen nach Vojta sind gut. Nun meine Frage, bedeutet das bestehen dieser Reflexe bzw ihre Erweiterung über das Normale hinaus, dass in jedem Fall eine Behinderung auftreten wird? Bisher hat er keine Spastik entwickelt Bis zu welchem Lebensmonat kann man sicher sagen, es wird keine Spastik mehr auftreten oder wird sie das ohnehin wegen der Reflexe? Und kann man etwas über das Ausmaß der Behinderung daran erkennen? Bei ihm persistiert bis heute ein leichter Moro Reflex, ganz abgeschwächt. Bleibt dieser bei Frühchen evtl. etwas länger bestehen? Mit bestenGrüßen Anonymous112

von Anonymous112 am 07.10.2015, 09:03



Antwort auf: Reflexe und PVL Behinderung?

Die nachgewiesenen Zysten sprechen für eine PVL und bedeuten somit ein Risiko für eine Hirnschädigung. Solche Zysten sind umso schwerwiegender je größer und ausgedehnter sie sind. Ihre klinische Beschreibung allerdings würde mich derzeit noch nicht sorgen. Im Gegenteil kann eine schwerwiegende motorische Schädigung wohl schon ausgeschlossen werden. Aber es ist natürlich noch möglich, dass sich z.B. eine Bewegungsstörung der Beine mit Spitzfuß entwickelt.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 09.10.2015



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