Obstipation: ehemaliges Frühgeborenes der 27.SSW

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Frage an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Kinderarzt und Neonatologe

Frage: Obstipation: ehemaliges Frühgeborenes der 27.SSW

Hallo! Ich bin es mal wieder. Und es geht wieder mal um unser Sorgenkind Laura. Laura: ehemaliges Extremfrühchen 27.SSW pulmonale Hypertonie mit Begleiterkrankungen des Herzens muskuläre Hypotonie O2 pflichtige BPD, Membransyndrom 4° usw.... Laura (wird im Dezember 3 Jahre)leidet schon unter einer sehr hartnäckigen Verstopfung. Sie wurde mit Obstinol und später mit Lactulose behandelt, zur kurzfristigen Darmentleerung Microklist. Die Trinkmenge ist ausreichend und auch die Ernährung ist abgestimmt. (Laura war deswegen schon mal in der Klinik und wir befolgen bis heute alle Anweisungen genau). Vorgestern war Laura wieder schwer mit der Obstipation am kämpfen...sie muß höllische Schmerzen gehabt haben, sie hat 1 Stunde hysterisch geschrien....nun ja, ich denke Sie/Ihr wissen/wißt wovon ich rede. Nach dem Stuhlgang (mit Microklist) hing aus dem After ca. 1,5 cm Darm heraus. Von selber ging es nicht wieder rein. Ich habe es dann vorsichtig zurückgeschoben. Das ist BISHER noch NIE vorgekommen. Auch gestern war es wieder genauso (ohne Microklist, nur Lactulose)...ist das normal? Kann das schon einmal passieren? Warum ist sie immer so schlimm verstopft? Die Sonographie war o.B., kann es andere Ursachen haben bzw. war es vielleicht bei der damaligen Untersuchung noch nicht erkennbar? Sobald man Lactulose auch nur ansatzweise reduziert wird es wieder schlimmer. Sie bekommt auf Anweisung der Ärzte schon mehr als wie in dem Bpz. steht. Warum wird es nicht besser? Ich mache mir schon wieder so viele Gedanken zumal wir ja vor geraumer Zeit erst den Harnstau hatten. Dieses Kind ist halt für Überraschungen solcher Arten immer zu haben:-( Ich danke allen für eine Antwort! Liebe Grüße Kerstin mit Laura

Mitglied inaktiv - 21.09.2003, 23:36



Antwort auf: Obstipation: ehemaliges Frühgeborenes der 27.SSW

Ein Analprolaps beruht meistens auf der Kombination von Bindegwebsschwäche und Obstipation. Die behandlung besteht in einer Verminderung der Stuhlfestigkeit (Laktulose so hoch dosieren bis Wirkung zufriedenstellend) und Stuhlgang im Liegen. Mit zunehmender körperlicher Reife und Gewichtszunahme tritt ein Analprolaps dann nicht mehr auf. Manchmal jedoch muß operiert werden.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 26.09.2003