Frage: Noch mal Überwachungsgeräte

Sehr geehrter Prof. Jorch, vor einigen Tagen beantworteten Sie eine Frage zur Wirksamkeit von im Handel angebotenen Überwachungsgeräten zur Verhinderung des plötzlichen Säuglingstodes (habe Ihre damalige Antwort unten noch mal angehängt). Nicht ganz deutlich wird, auf was sich diese Zahlen beziehen. Fallen unter die von Ihnen genannten Fälle auch Kinder mit „professionellem“ Monitor? Das würde ja bedeuten, dass die Schulung der Eltern völlig unzureichend ist und dringend verbessert werden müsste. Liebe Grüße Andrea Unsere Tochter Alina (23+1) im Netz unter: http://alinakathrin.gmxhome.de Ich kann mich in 15 Jahren nur an zwei Fälle erinnern, in denen ein Monitor möglicherweise Leben gerettet hat, aber an mindestens 15 Fälle, in denen ein Kind trotz Monitorbehandlung gestorben ist. Hier war allerdings z.T. der Monitor zum Zeitpunkt des Todes nicht angestellt oder er wurde nicht gehört oder die Wiederbelebung war nicht erfolgreich. In Ihrem Fall (Vermeidung aller wichtigen Risikofaktoren) würde ich von einem Monitor - egal welcher Art - abraten. Die Überwachung nur der Atmung halte ich nicht mehr für sinnvoll, weil es Hinweise gibt, dass der Atemstillstand als letztes eintritt (nach Sauerstoffabfall, nach Herzfrequenzabfall).

Mitglied inaktiv - 12.06.2002, 09:15



Antwort auf: Noch mal Überwachungsgeräte

Ja, es waren auch Kinder mit "professionellen" Überwachungsgeräten darunter. Eine typische Situation für das Abstellen der Monitoren war eine Häufung von Alarmen, die als Fehlalarme fehlgedeutet wurden. Eine Schutzwirkung des Heimmonitorings scheint am ehesten bei ehemaligen Frühgeborenen gegeben. Jedenfalls haben wir in unseren SIDS-Studien seit 1990 weniger Frühgeborene unter den Opfern registrieren müssen als dies aufgrund ihres erhöhten Risikos eigentlich zu erwarten gewesen wäre. Wahrscheinlicht sind Eltern von Frühgebonrenen "trainierter" im Umgang mit Monitoren.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 13.06.2002



Antwort auf: Noch mal Überwachungsgeräte

Liebe Andrea, das was der Prof. dort gesagt hat, war für mich zunächst auch erschreckend! Mein Sohn hat auch noch Heimmonitoring Zuhause. Wir sind auch in Magdeburg in der Kinderklinik(also da wo der Prof. auch ist......obwohl ich ihn noch nicht persönlich kennengelernt habe!) gewesen und werden dort auch weiter betreut. Also da ich nunselber ITS-Schwester bin, kann ich nur sagen, das die Schulung bezüglich Monitoring dort sehr gut war auch für Laien. Mein Partner und ich mussten erst noch an der Puppe Weiderbelebung eines Babys üben und es wurd noch viel gesagt. Die Einweisung war auch zufriedenstellend! Also wenn etwas passiert......klar würd ich mir auch riesen Vorwürfe machen....aber da steckt man echt nicht drin. Unser Kind ist nur noch Nachts am Monitor und hat auch noch viele Ausfälle....tagsüber brauch er nicht laut Schlaflabor.....es könnt immer was passieren z.B. beim Mittagsschlaf. Aber soll man sich zuhause nun eine Intensivstation aufbauen?? Ich geh wahrscheinlich auch lockerer mit um, weil man vom Fach kommt.....aber wenn bei meinem Kind was ist wär ich auch geschockt.....obwohl ich schon viele Menschen erfolgreich reanimiert habe! Das was der Prof. gesagt hat hat mich auch wieder sehr nachdenklich gemacht......und ich bin froh über jedes kleine Lächeln von dem Kleinen.... Angst hat wirklich jeder glaub ich, ob SIDS gefährdet oder nicht. Also verurteil bitte keinen dem sowas passiert ist...trotz Monitoring.....man kann echt nicht rund um die Uhr da stehen und gucken atmet es noch oder nicht. Die Tage und Nächte sind Nervenaufreibend genug für Betroffene mit gefährdeten Kindern. Mir ist es auch schon passiert das man mal den Alarm nicht hört, weil man vollkommen übermüdet ist........aber gottseidank hat man einen Partner der dies denn hört und umgekehrt. Sorry. wenn das etwas lang geworden ist......musste aber mal meine Gedanken dazu schreiben! Und Lob an die K2 und K12 in MD! Gruss Moony

Mitglied inaktiv - 12.06.2002, 21:09