Frage: Monitoring - wie lange?

Sehr geehrter Herr Prof. Jorch! Wie lange empfehlen sie Monitoring bei einem Frühchen? Unsere Tochter (26+2) ist 6,5 Monate alt, korrigiert 3,5 Monate. Sie hatte Mitte April die letzte nächtliche Bradykardy, bei der die Herzfrequenz bis auf 47 abfiel. Seit 3 Monaten hatten wir nun keinen "echten" Alarm mehr. Unser betreuender Arzt meinte nach 3 Monaten ohne Alarm könne man den Monitor weglassen. Welche Meinung haben sie dazu. Man liest ja immer wieder, dass SIDS nochmal zwischen dem 7-8 Monat gehäuft auftritt, wobei ich auch nicht weiß, welches Alter da zählt, korrigiert oder tatsächlich? Für ihre Information wäre ich ihnen sehr dankbar.

Mitglied inaktiv - 15.07.2002, 12:12



Antwort auf: Monitoring - wie lange?

Es gibt keine festen und wissenschaftlich medizinisch gut begründeten Regeln. Es geht auch nicht nur um SIDS sondern Vermeidung von zu häufigen Sauerstoffabfällen und Bradykardien. Die Ansicht Ihres Kinderarztes bei einem Alter von 6 Monaten und 3 Monaten ohne Echtalarm den Monitor abzusetzen halte ich für vernünftig.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 16.07.2002



Antwort auf: Monitoring - wie lange?

Hallo, gestern Mi 17.7.02 um 11.00 sind wir aus dem Krankenhaus gekommen MIT UNSEREM KLEINEN SÜSSEN !!!!! In der Nacht von Sa auf So hatte er einen Atemaussetzer. Es war 1.00 und ich war zufällig noch wach. Aber ich hätte es nicht bemerkt, wenn nicht unser Monitor Alarm gegeben hätte. Innerhalb von 5 sek war ich bei Ihm, sah dass er blau angelaufen war und nicht mehr atmete und konnte ihn zurückholen. Ich rütteltte ihn etwas, dann fiel mir ein, dass man nicht rütteln, sondern kneifen sollte und begann ihn zu kneten und er begann sich ganz ganz langsam zu regen. Er kam zurück , von ganz weit her . Er war so klein und leicht und so weit weg. Während ich ihn knetete kam langsam wieder leben in seinen kleinen Körper. Ich brauchte nicht beatmen. Er war wieder da . Auf dem Weg in Krankenhaus im Maxi Cosi sackte er wieder kurz weg, es gab wieder einen Alarm. Ich holte ihn wieder. Am nächsten morgen im Krankenhaus hatte er gesenkte Sauerstofsättigungwerte, wieder Alarm. er bekam Sauerstoff. Im Kinderkrankenhaus wurde er bis heute gründlichst untersucht. Er ist quietschfidel und gesund ( bis auf etwas Neurodermitis und etwas Asthma , etwas heißt beides nicht schlimm, sondern grenzwertig ausgeprägt) Herz, Bauchorgane, Blutwerte, Mucoviszidose Test,EKG EEG , alles Bestens. Wir sind wieder zu Hause, mit der Angst, dass es wieder eintreten könnte, mit der Freude richtig und gut reagiert zu haben, mit der Hoffnung, dass wieder zu tun falls es erforderlich sein sollte. Wir wissen ohne den Alarm des Monitors wäre unser Schatz jetzt tot. Obwohl ich da und wach war, nur eben nicht in dem Moment bei ihm um nach ihm zu schauen,wo er nicht mehr atmete. Unser Süsser ist ein 8 Monate altes Frühchen welches mit der Atmung keine Probleme hatte (nur in den ersten drei Tagen navh seiner Geburt) Bis jetzt hatten wir nur Pulsüberwachungsalarme noch nie einen Atem(fehl) Alarm. Unser Kleiner ist Mobil seit Mai, d. h. er rollt sich und wir dachten bereits daran ihn eventuell nachts nicht mehr zu verkabeln, aus sorge er könne sich verheddern und strangulieren. Der Kinderarzt riet uns dies jedoch weiter zu tun da wir ja im zweifelsfall dann auch einen Alarm bekämen. Wir haben es weiter gemacht. Nachts verkabelt Tagsüber konnte er rollen. LIEBE ELTERN , falls ihr einen Monitor habt, benutzt ihn konsequent. Wir sind so froh es getan zu haben. Wir haben gegen den Rat von vier Ärzten auf einen Monitor bestanden und wir werden ewig froh sein dass wir so sture Esel sind. Glück uns allen dass unsere Kinder leben bleiben. Grüße Birgitta

Mitglied inaktiv - 18.07.2002, 23:16