Sehr geehrter Prof. Dr. Jorch,
erstmal zu meiner Situation: Ich bin in der 23. +6 ssw und seit der 15. ssw in Urologischer Behandlung da ich sowohl links als auch rechts eine Nierenstauung habe. Ich bekam auf beiden Seiten einen Pigtail gelegt wobei der rechte immer sehr schnell wieder verstopfte. Das führte die Ärzte zu dem Entschluss mir rechts eine Nierenfistel (NFK) zu legen.
Seit der 19. ssw trage ich nun einen NFK was dazu führt das ich im Alltag viele Probleme habe wie z.B. das ich mich nicht um meine Tochter (12 monate 10 kg) kümmern kann da mir das heben und tragen von ihr schmerzen bereitet und sie auch sehr ungestüm ist und mir des öfteren gegen die rechte Niere wo der NFK liegt tritt.
Ich bin bereits bei der ISB gewesen um mich über Frühchen zu informieren da sagte der Arzt aber nur das er in der 25. ssw eine Lungenreifespritze geben will und ging nicht weiter auf meine Fragen ein. Ich habe mich daher im Internet etwas über Frühgeburten informiert und mir auch Videos dazu angesehen und Berichte von Fachleuten gelesen! Allerdings hat mich das auch nicht weiter gebracht.
Nun zu meiner Frage: sollte ich es drauf ankommen lassen und so wie die Ärzte der Klinik es sagten den kleinen in der 32. ssw kommen lassen oder besser noch weiter mit den Schmerzen leben und den Zustand meiner Nieren "ignorieren" ? Ich will nicht das mein Sohn darunter leiden muss nur weil ich die Schmerzen nicht ertragen will/kann. Wie hoch ist seine Überlebenschance und das Risiko das er mit einer Behinderung auf die Welt kommt und damit aufwachsen muss?
Es wäre echt schön wenn Sie mir da weiter helfen könnten.
Mit freundlichen Grüßen
C. Schafranski aus Chemnitz
Mitglied inaktiv - 06.10.2010, 14:09
Antwort auf:
Mein Kind droht ein Frühchen zu werden
In ihrem Falle muß man die Chancen und Risiken der Mutter gegen die Chancen und Risiken des Kindes abwägen, wobei die letztgenannten ja auch die Mutter betreffen.
Nach Erreichen von 30-32 SSW ist sicher die größte Gefahr für das Kind bewältigt. Die Überlebenschancen sind fast so hoch wie die eines Reifgeborenen und auch die Risiken hinsichtlich schwerwiegender gesundheitlicher Langzeitfolgen sind gering. Anderserseits steht dem Kind ein längerer Krankenhausaufenthalt bevor und kleinere Gesundheitsrisiken bestehen dennoch.
Die Situation der mütterlichen Nieren kann ich mangels weiterer Informationen natürlich nicht so gut einschätzen. Meines Wissens besteht aber erst einmal keine wesentliche Gefahr für die Nieren, so dass es wenig Unterschied macht, ob die Schwangerschaft 32 oder 37 SSW dauert. Trat die Aufstauung erst in der Schwangererschaft auf oder bestand sie evtl. schon länger?
Wenn es "nur" um die Schmerzen geht, muß man in die Waagschale werfen, dass bei Geburt mit 32 SSW evtl. auch Unannehmlichkeiten auf das Kind zukommen (Infusionstherapie, Magensonde, Beatmung).
Also kurzgefaßt: Wenn Ihre Urologen keine Gefahr für die Nieren sehen, empfehle ich die Schwangerschaft nicht schon mit 32 SSW zu beenden. Wenn ein relevantes Risiko besteht, würde ich früher entbinden.
von
Prof. Dr. med. Gerhard Jorch
am 07.10.2010
Antwort auf:
Mein Kind droht ein Frühchen zu werden
Hallo!
Ich bin zwar nicht Prof. Jorch und möchte deshalb auch nicht auf deine Fachfragen eingehen.
Aber eins möchte ich dich fragen oder eben den Tipp geben:
Hast du eine Haushaltshilfe? Wenn nicht, rate ich dir, mit deinem Arzt / Ärztin darüber zu sprechen. Meines Erachtens steht dir in deinem Fall eine zu. Die gesetztliche KK übernimmt dann die Kosten hierfür.
Mit dieser Hilfe und der dadurch resultierenden Schonung kannst du es vielleicht leichter weiter schaffen. Denn je länger ein Kind im Mutterleib reifen kann desto besser für alle Beteiligten.
Alles Gute
karya
Mitglied inaktiv - 06.10.2010, 19:46
Antwort auf:
Mein Kind droht ein Frühchen zu werden
Hallo,
Ich kann Dir auf Deine Frage keine Antwort geben sondern nur mitteilen das ich extra nach Chemnitz 2006 verlegt wurde und mein Kind da in der 26.SSW zur Welt brachte. Ich fühlte mich und mein Kind da sehr gut aufgehoben und hatte auch Vertrauen zu den Ärzten.
Ich hoffe Du kannst da die selben Erfahrungen machen oder noch besser das Du gleich auf die Wochenstation kommst mit Deinem Mäuschen.
Sehr großes Vertrauen hatte ich zu Fr. Dr. Pacher (Ärztin Gyn).
Alles Gute Euch
Heike und Nina
Mitglied inaktiv - 06.10.2010, 20:23
Antwort auf:
Mein Kind droht ein Frühchen zu werden
Hallo karya,
eine Haushaltshilfe hatte ich bereits beantragt doch dieser Antrag wurde abgelehnt mit der Begründung ich brauche keine da mein Mann ja noch da ist und ich das Kind ja nicht unbedingt tragen muss! Das mein Mann auch arbeiten geht und meine Tochter darunter leidet das ich mich nicht mehr so mit ihr beschäftige interessierte die dabei nicht! Auch meine Ärzte und Hebamme haben mir keine Haushaltshilfe verschrieben bzw. ein schreiben erstellt woraus hervor geht das ich eine solche benötige!
Hallo Heike und Nina,
wenn du die Frauen und Kinderklinik Flemmingstraße meinst... naja da bin ich geteilter Meinung! Mit der Kinderstation und der Geburtsstation habe ich schlechte Erfahrungen gemacht und ich persönlich fühle mich da auch nicht wohl! Allerdings wenn der kleine ein Frühchen wird werde ich da hingehen weil die Frühgeborenenstation in dieser Klinik besser ausgestattet ist und mir da das wohl des Kindes im Vordergrund steht und nicht mein Ego! Sollte ich es bis zur 37. ssw schaffen gehe ich allerdings nach Rabenstein wo ich mich wohler fühle und mein Kind auch gut aufgehoben ist!
Euch beiden danke für die Antwort.
Lieben Gruß
C. Schafranski
Mitglied inaktiv - 06.10.2010, 21:24
Antwort auf:
Mein Kind droht ein Frühchen zu werden
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Jorch,
vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
Die Nierenstauung tritt und trat nur während der Schwangerschaft(en) auf, und verschwand nach der Entbindung in kurzer Zeit wieder.
Laut der Urologen (insbesondere Oberarzt Dr. Wolf) könnte ich die rechte Niere in der Schwangerschaft verlieren wenn es weiter so geht wie bisher! Bei dem letzten wechsel (vergangenes Wochenende) hatte sich die Fistel so sehr verkrustet das sie sich in der Niere richtig festgesetzt hatte und 2 Ärzte daran arbeiteten die Fistel rauszuziehen wobei sie viel Gewebe mit rausrissen was bei mir wieder Fieber und starke Schmerzen auslösten.
Dann werde ich doch mal auch die 32.ssw anstreben und hoffen das alles gut geht!
Sie haben mir sehr geholfen! Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen
C. Schafranski
Mitglied inaktiv - 07.10.2010, 15:34
Antwort auf:
Mein Kind droht ein Frühchen zu werden
Hallo,
bist du dir sicher dass das DRK-KH dich erst ab der 37. Woche aufnimmt? Soweit ich weiß, kann man auch schon früher hin.
Sollte es aber so richtig früh werden, dann würde ich nur in die Flemmingstraße gehen. Eine Bekannte von mir hat ihr Baby in der 26. SSW bekommen und wurde vom DRK noch ins Klinikum verlegt.
Hier noch ein Link, wo du vielleicht noch ein paar Infos bekommen kannst: www.chemnitzer-fruehstarter.de
Alles Gute für euch!
Mitglied inaktiv - 14.10.2010, 16:28