Hallo,
Momentan bin ich in der 36 SSW.
In der 32 SSW wurde bei mir ein verkürzter Gebärmutterhals von 1,7 cm diagnostiziert.
Danach musste ich ins Krankenhaus. Dort wurde mir die Lungenreifespritze mit Tokolyse (Partusisten) gegeben.
Da ich zum Glück bis jetzt keine Frühgeburt hatte, und über die 35. SSW heraus bin, war bei mir die Spritze „umsonst“.
Momentan mache ich mir große Sorgen, ob ich meinem Baby mit dieser Spritze nun geschadet habe, da man im Internet über Gehirnentwicklungsstörungen, ADHS etc lesen kann (Es gibt auch Studien von einem Neurologen der Uniklinik Jena, sowie von einem Gynäkologen der Charité Berlin, die sehr vertrauenswürdig sind)
Können Sie mir sagen , ob ich mit Spätfolgen rechnen muss und wenn ja mit welchen?
Viele Grüße
Sabrina
von
Bine0311
am 23.11.2020, 11:36
Antwort auf:
Lungenreifespritze
Es ist ja erst einmal sehr schön, dass die Schwangerschaft jetzt so positiv verlaufen ist und Sie doch ein ein reifes Kind zur Welt bringen werden.
Generell muss man sagen, dass mit der Einführung der "Lungenreifung" ein großer Schritt zur Verbesserung der Überlebenschancen von sehr kleinen Frühgeborenen getan wurde.
Wie immer in der Medizin hat jedes Medikament auch seine Nebenwirkungen. Studien haben erwiesen, dass besonders bei gehäufter Gabe von Kortikoiden (das ist der Wirkstoffe des Lungenreife-Medikamentes) sich Kinder neurologisch schlechter entwickelten. Deshalb ist man bei der vorgeburtlichen Gabe sehr vorsichtig geworden. Dennoch betreffen die von Ihnen genannten Studien meist die mehrfache Gabe von Lungenreifung.
Bei Ihnen ist aus meiner Sicht durch die einmalige Gabe der Lungenreife mit keinem Entwicklungsrisiko für Ihr Kind zu rechnen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute !
von
Prof. Dr. med. Eva Rieck
am 23.11.2020