unser sohn theodor kam in ssw 30 + 2 per kaiserschnitt am 11.4.02 zur welt.
bei den bisherigen schödelsonographien wurden keine auffälligkeiten festgestellt. 25.04. 30 cm, 23.05. 34,8 cm, 08.08. 41 cm, 04.11. 44,5 cm, 18.11 45,5 cm. die zunahme des kopfumfanges im november beunruhigt uns nun sehr. ist der verdacht auf hydrozephalus begründet? kann man hier noch vorbeugende maßnahmen vornehmen? wie lange ist noch zeit bevor etwas unternommen werden muss?
vielen dank für eine baldige auskunft.
martina l.
Mitglied inaktiv - 18.11.2002, 21:48
Antwort auf:
kopfumfang - hydrozephalus?
Der letzte Meßwert reißt in der Tat nach oben aus. Meßfehler? Wenn nicht, und der Trend sich bei einer Nachmessung Ende Novemebr bestätigt, empfehle ich eine Ultraschalluntersuchung des Schädels.
von
Prof. Dr. med. Gerhard Jorch
am 19.11.2002
Antwort auf:
kopfumfang - hydrozephalus?
Hallo Martina,
ich kann Deine Sorgen gut verstehen:
Unser Sohn kam in der 35. SSW ebenfalls per Kaiserschnitt zur Welt. Bei einer Grösse von 39 cm und einem Gewicht von 1390 g hatte er einen Schädelumfang von 27,5 cm. Nach ca. vier Wochen auf der Frühchenstation begann der Schädelumfang sprunghaft zu wachsen, innerhalb von zwei Wochen um über vier cm.
Der Verdacht auf einen Hydrocephalus lag nahe. Ein weiterer Schädelsono brachte die Erkenntnis, dass die Hirnkammern erweitert schienen, einen Grund hierfür konnte man mit dem Ultraschall jedoch nicht finden. Der Oberarzt hielt eine Aquäduktstenose (starke Verengung eines der Abflüsse zwischen den Hirnkammern) für möglich und ordnete ein MRT an.
Dafür musste unser Kleiner, der damals noch nicht ganz 3 kg wog, jedoch ruhiggestellt werden, was für uns furchtbar war, weil zu der Sorge um den möglichen Hydrocephalus auch noch die Angst vor der Narkose hinzukam.
Leider brachte auch das MRT keine klare Diagnose, die Annahme des OA konnte nicht bestätigt werden - leider aber auch nicht ausgeschlossen. Wir wurden vorsorglich über die Möglichkeit des Einsetzens eines Shunt aufgeklärt.
Letztendlich wurden wir nach Hause entlassen und mussten alle vierzehn Tage zum Schädelsono kommen. Der Kopfumfang nahm weiter zu, aber der Schädelsono zeigte keine Auffälligkeiten. Nach ca. 6 Monaten hatte sich alles normalisiert, sodass dann ein Hydrocephalus ausgeschlossen werden konnte.
Heute hat unser Sohn sogar einen eher zu kleinen Kopf für sein Alter: mit drei Jahren liegt der KU noch bei 49.5 cm.
Unser Kinderarzt erklärte uns später, dass oft bei Frühchen die mögliche Diagnose Hydrocephalus gestellt wird, da der Kopf beim Frühgeborenen nicht so gleichmässig wächst, wie bei einem Reifgeborenen. Vor allem Mangelgeborene hätten oft kurz nach der Geburt ein rapides Kopfwachstum, das sich aber nach einiger Zeit von selbst normalisiere.
Sicherlich kann man die Möglichkeit nicht bei Euch nicht gänzlich ausschliessen, da der KU bei Eurem Sohn schon sehr schnell zugenommen hat. Auf der anderen Seite kann man an unserer Geschichte sehen, dass es auch anders ausgehen kann.
Noch etwas zu bedenken: Unser Sohn hat gerade innerhalb von 8 Wochen zwei Schuhgrössen übersprungen. Mit ca. 1 Jahr war er innerhalb von wenigen Wochen bald 5 cm gewachsen. Wenn die Füsse so schnell wachsen können, der Körper manchmal regelrecht in die Höhe schiesst, warum sollte nicht auch der Kopfumfang hin und wieder sprunghaft wachsen? (Ist jetzt meine laienhafte Logik, aber es scheint mir schlüssig...)
Das ist jetzt ziemlich lang geworden, aber ich hoffe, ich konnte Dir etwas weiterhelfen und Dir vielleicht etwas Mut machen. Ich weiss, wenn man in der Situation ist, ist es einfach unmöglich, sich keine Sorgen zu machen, aber ein kleiner Hoffnungsschimmer tut immer gut!
Ich wünsche Euch alles Gute für Euren Sohn!
Wenn Du magst, kannst Du mich gerne auch anmailen, ich habe meine mail-addy oben eingesetzt.
Liebe Grüsse
Anke
Mitglied inaktiv - 18.11.2002, 22:54