Glaube oder Aberglaube an die Ärtzeschafft?

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Frage an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Kinderarzt und Neonatologe

Frage: Glaube oder Aberglaube an die Ärtzeschafft?

Unser kleiner ist jetzt 4Wochen alt und wurde in 28+0 SSW per Kaiserschnitt geholt. Er konnte vom ersten Moment an selbst Atmen. Im wurde der Sauerstoff lediglich zur verfügung gestellt. Die ersten drei Wochen verliefen absolut Klasse. Er machte mit jedem Tag einen Schritt mehr ins Leben. Man versuchte genau 2 mal den kleinen normale Luft atmen zu lassen. Er packte s beide male für ein paar Stunden.Das einzige was auffiel waren das er hin und wieder zuckte. Die Ärtze sagten uns das sei normal bei Frühchen. Der sichtbare Wendepunkt kam in der 3.Woche. Er wirkte sehr Blass aber er war trotzdem sehr aktiv und versuchte sich ständig den Tubus aus der Nase zu ziehen. Nachdem wir darauf hinwiesen teilte man uns mit das, das der Greifreflex sei. Ich hackte nach und konfrontierte den Arzt mit einer eher beiläufigen Bemerkung einer Schwester, zwei Tage vorher.Sie sagte:"Durch das Wechseln vom Tubus würde man den Rachenraum verletzten und durch die Wunden würde sich Sekret bilden." Also wenn der kleine Wunden im Rachen hat, dann tun sie ihm weh. Wenn sie ihm weh tun versucht er sich auch dagegen zu wehren. Was bitteschön hat das mit Greifreflex zu tun. Ich bekam als Antwort das ich ihm seine Arbeit machen lassen sollte und mich nicht einmischen soll!!! Ich nahm das Gespräch zum Anlass mal genauer in die Behandlungsbücher zu sehen. Mir fiel auf das es ihm schlechter ging seit dem man im die erste Blutransfusion wegen zu niedrigen Hemoglobingehalt gab. Ausserdem bekamm er am selben Tag eine Menge mehr an Medikamenten. Seit dem muß er künstlich Beatmet werden und weil er sich erdreißtete seinen eigenen Atmungsrythmus zu haben wurde er medikamentös ruhig gestellt. Man entnahm im Hirnflüssigkeit um sie auf eine evtl.Hirnblutung zu untersuchen. Im Austausch verabreichte man im 0,2mg Morphin. MORPHIUM!!!!!!!! Einem 3 Wochen alten viel zu früh geborenen Säugling!!!!! Die nächsten zwei Tage hatte er extreme einbrüche und ständig Krämpfe. Bis sich heraustellte das der Tubus zu klein war. Seit dem sie einen größeren Tubus verwenden sind die Krämpfe nicht mehr so häufig. Doch sein Allgemeinzustand hat sich leider bis heute nicht mehr verbessert. Ich frage mich ob die Ärzte überhaupt wissen was sie tun oder probieren sie nur bis etwas funktioniert? Ich habe gelesen das fast keins der Medikamente für Säuglinge zugelassen wurde. Demnach gibt es auch keine Dosierungsleitfaden, dem zu folge liegt alles im Ermessen eines einzigen Arztes, der wiederum zum Vater des Kindes sagt das seine Behandlungsmetoden niemanden etwas angehen????????? Kann mir jemand sagen was ich tun soll?

Mitglied inaktiv - 07.09.2003, 03:26



Antwort auf: Glaube oder Aberglaube an die Ärtzeschafft?

Es liegt offensichtlich eine schwere Kommunikationsstörung zwischen den behandelnden Ärzten und Ihnen vor. Im Interesse Ihres Kindes muß diese möglichst rasch beendet werden. Mein Vorschlag: Sprechen Sie die Ärzte direkt darauf an. Es ist notwendig, dass Sie als Eltern die Maßnahmen verstehen und Vertrauen aufbauen können. Ich kann Ihren Informationen nicht entnehmen, ob irgendetwas falsch läuft oder nicht. Aber es ist meine Erfahrung, dass nichts in der Medizin so schwierig ist, dass man es Eltern nicht verständlich erklären kann.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 08.09.2003