Frage: Fremdeln oder ähnliches

Sehr geehrter Herr prof. Jorch, ich weiß gar nicht, ob meine Frage ein Frühchen-Problem ist: Meine Kinder haben oft "panische" Angst vor fremden Personen. Manchmal greifen sie sogar panisch nach meinem Arm, wenn wir beim einkaufen sind, und mich eine Bekannte anspricht. Ganz schlimm ist es bei Männern. Wenn wir z.B. auf dem Spielplatz sind, und ein Vater vom anderen Kind kommt vorbei, laufen sie schreiend auf mich zu. Ich denke immer, daß es vielleicht mit ihrer langen Krankenhauszeit zusammenhängen könnte( Geburt in der 28. SSW,Zwillinge), aber irgendwann müßten sie doch merken, daß ihnen keiner was tut. Inzwischen sind sie 2 1/2 Jahre. Es ist für mich zum Teil schon so nervig, daß ich bei Einladungen ein mulmiges Gefühl kriege, und am liebsten zuhause bleiben würde. Nur, das ist bestimmt keine Lösung, daß wir uns von der Umwelt abkapseln, und in unseren kleinen Welt alleine sind.

Mitglied inaktiv - 17.10.2001, 13:40



Antwort auf: Fremdeln oder ähnliches

Ob das "fortdauernde Fremdeln" mit der Frühgeburt zu tun hat, weiß ich nicht, da es auch ohne Frühgeburt vorkommt. Fremdeln ist grundsätzlich eine positive Fähigkeit, die wichtig für die kindliche Entwicklung ist und etwa ab einem Alter von 9 Monaten beginnt. Fehlendes Fremdeln kann ein Hinweis auf Störungen in der sozialen Entwicklung oder mangelnde Intelligenz sein. Ich denke auch, daß Ihre Kinder mit 2 1/2 Jahren noch so jung sind, daß verstärktes Fremdeln noch nicht als bedenkliche Entwicklungsstörung angesehen werden muß. Ich tendiere dazu Ihnen zu empfehlen, fremde Umgebungen bewußt aufzusuchen, um Ihre Kinder allmählich immer mehr damit vertraut zu machen. Sie sollten aber das erhöhte Schutzbedürfnis Ihrer Kinder akzeptieren und werden dafür sicher auch Verständnis bei Ihren Freunden, Bekannten und Verwandten finden.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 17.10.2001



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