Frage: Frage aus großem Interesse

Hallo Herr Dr, Jorch, mein Baby ist kein Frühchen, aber mein Cousin war eins. - Es klingt vielleicht komisch, aber mich läßt eine Idee nicht los, die ich einfach mal in die Welt setzen will, um zu sehen, ob es irgendwo in Fachkreisen ähnliche Überlegungen gibt. Als ich schwanger war und Grund für Bedenken hatte, ob mein Baby sich genug Zeit lassen würde, kam mir diese Überlegung in den Sinn: Wenn bei einer Frühgeburt die Plazenta noch ganz in Ordnung ist - ist es dann nicht denkbar, das Frühchen noch so lange wie möglich warm und abgedunkelt in einer Flüssigkeit zu belassen, die in ihrer Zusammensetzung dem Fruchtwasser nahe kommt - und währenddessen die Plazenta zu versorgen, die wiederum weiter das Baby versorgt, eben annähernd so wie im Mutterleib? Ich habe das Fachwissen nicht, um zu wissen, ob das eine Alternative ist. Ich stelle mir vor, dass die Plazenta viel leichter zu versorgen ist, weil sie vielleicht nicht so komplex ist wie ein Menschlein. Wenn sowas ginge, bliebe einigen Frühchen doch viel erspart! Mich interessiert einfach, ob in irgendeinem Kontext schon mal in diese Richtung geforscht wurde. Viele Grüße Andrea Schreiner

Mitglied inaktiv - 23.09.2003, 16:20



Antwort auf: Frage aus großem Interesse

Vor 17 Jahren habe ich diese Idee in meiner Antrittsvorlesung als Hochschullehrer erörtert. Insbesondere wenn wir daran denken, den Zeitraum zwischen 2 (vorher macht es der Reproduktiosnmediziner) und 22 SSW (ab hier ist der neonatologe zuständig)auch noch zu überbrücken (ich weiß allerdings nicht, ob wir uns das wünschen sollen), wäre das ein naheliegender Ansatz. Es türmen sich bei näherer Betrachtung ab eine Reihe heute unlösbarer Probleme auf: - das Blut in einer künstlichen Plazenta oder in Schläuchen, die bei einer außerhalb liegenden Plazenta notwendig würden, gerinnt (ähnlich wie bei künstlichen Herzen) - das wohl abgewogene Regulationssystem der Einheit Mutter-Plazenta-Kind ist noch zu wenig erforscht - es ist noch zu wenig bekannt, welche Eigenschaften des Fruchtwassers unersetzbar sind Es gibt ja ein ethisch schwieriges Modell für Ihre Vorstellung: Das Aufrechterhalten einer Schwangerschaft bei einer hirntoten Schwangeren. Dies ist ja ungleich einfacher als Ihr Vorschlag und gelingt trotzdem nur selten.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 23.09.2003



Antwort auf: Frage aus großem Interesse

Hallo, also,über die blühende Phantasie mancher Leute muß ich oft staunen.Aber so was? Erinnert das nicht irgendwie an Prof.Frankenstein oder so?

Mitglied inaktiv - 23.09.2003, 19:16