Unsere Zwillinge kamen in der 26+5 SSW
spontan,1010g u. 870g. Der Sohn 1. ist fit und macht mir keine Sorgen, aber das
Mädchen 2. war 6 Wochen beatmet und machte in der Folgezeit sehr viele und tiefe Sättigungsabfälle. Es zeigen sich
erweiterte Hirnkammern (keine Gehirnblutung), sie ist hypoton, bds. Ptosis, keine deutl. Fixierung durch die Augen. Die Prognosen der Ärzte sind
sehr verhalten. Das korrigierte Alter ist jetzt 3 Monate, heute 4200g
Wer kann mir sagen wie sich erweiterte
Hirnkammern auswirken?
Mitglied inaktiv - 07.07.2002, 23:26
Antwort auf:
erweiterte Hirnkammern - Prognose
(Mäßig) erweiterte Hirnkammern sind ein Risikomerkmal - nicht mehr und nicht weniger. Mehr Sorge macht mir die Ptosis. Welche Ursache haben Ihre Ärzte dafür angegeben?
von
Prof. Dr. med. Gerhard Jorch
am 09.07.2002
Antwort auf:
erweiterte Hirnkammern - Prognose
Ich weiss nicht, inwiefern die weiteren Diagnosen, die Du beschreibst, irgendetwas nach sich ziehen, aber:
Bei unserem Sohn (35. SSW, 1390 g) wurde während des Klinikaufenthalts ein sehr sprunghaftes Wachstum des Kopfumfangs festgestellt. Bei der Geburt hatte er 27,5 cm, nach kurzer Zeit waren es bereits 29 cm. Bei einem Ultraschall wurde eine Erweiterung der vorderen Hirnkammern entdeckt, diese liess die Ärzte eine Aquäduct-Stenose und einen sich dadurch entwickelnden Hydrocephalus vermuten.
Auch ein MRT brachte keine Klarheit, so dass das Wachstum des Köpfchens weiter beobachtet wurde und man alle paar Tage per Ultraschall die Vergrösserung der Hirnkammern überprüfte. Uns wurde währenddessen schon erklärt, wie ein solches Problem durch einsetzen eines Shuntsystems gelöst werden könne.
Nach etwa sechs Monaten, in denen erst wöchentlich, dann alle zwei Wochen, Ultraschall gemacht wurde und wir in ständiger Sorge lebten, wurde schliesslich festgestellt, dass sich die grösse der Hirnkammern und das Wachstum des Kopfes normalisiert habe und die Entwicklung eines Hydrocephalus ausgeschlossen werden könne! Uns fiel ein Stein vom Herzen.
Unser Kinderarzt sagte, als er von dem Verdacht hörte, allerdings in etwa folgendes: Sicherlich ist es richtig und wichtig, einen solchen Verdacht genau zu beobachten und zu untersuchen. Jedoch sollte man den Eltern auch sagen, dass eine solche Diagnose bei Frühchen sehr häufig gestellt und nach einigen Monaten wieder zurückgenommen wird, da das Wachstum des Kopfes bzw. der Hirnkammern bei Frühchen einfach anders verläuft, als bei reifgeborenen Kindern - vor allem aber auch bei Mangelchen (wie es unser Sohn war).
Leider bin ich kein Mediziner und kann nur aus meiner Erfahrung sprechen, aber vielleicht kann Dir unsere Geschichte und die Aussage unseres KA ein wenig Hoffnung machen, dass die Erweiterung der Hirnkammern eben doch nur wachstumsbedingt ist und keine weiteren Folgen nach sich zieht?
Liebe Grüsse und alles Gute für Euch!
Anke
Mitglied inaktiv - 07.07.2002, 23:41