Entwicklungsstörung der Grobmotorik

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Frage an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Kinderarzt und Neonatologe

Frage: Entwicklungsstörung der Grobmotorik

Hallo! Bei meinem Frühchen (Mädchen, 31+5) wurde im Kleinkindalter eine Entwicklungsstörung der Körperkoordination und der Grobmotorik diagnostiziert (mir fiel auf, dass sie spät zu sprechen anfing und auf Spielplätzen o.ä. sehr ungeschickt wirkte und dies versuchte zu vertuschen). Sie bekam ein Jahr lang Ergotherapie. Danach bestand die Störung weiterhin, aber die Krankenversicherung war nicht bereit, die Kosten einer Behandlung weiter zu übernehmen. Nun ist sie neun Jahre alt. Sie hat in der Schule eine 1 in Sport, Ehrenurkunde mit den meisten Punkten aus ihrer Schule (als Drittklässlerin auch besser als alle Viertklässler), alle drei Vereine, in denen sie ist (Fußball, Basketball, Schwimmen), fragen an, ob sie in die Leistungsmannschaft kommen kann (geht nicht, weil mindestens dreimal die Woche Training). Kann so eine Entwicklungsstörung ganz verschwinden? Das Kind kann eigentlich nicht so sportlich sein, denn die Eltern sind auch nicht so sportlich. Besteht die Entwicklungsstörung weiterhin trotz der Sportlichkeit? Gruß, Sabri

von Sabri am 02.11.2011, 12:08



Antwort auf: Entwicklungsstörung der Grobmotorik

Ihr Kind ist für mich ein gutes Beispiel dafür, das die Verwendung des Begriffes "Entwicklungsstörung" von der Definition abhängt. Tatsache ist ja, dass Ihr Kind derzeit keine "Störung", definiert als lebensbeeinträchtigendes Abweichen von der Norm, mehr hat. Wenn man Störung allerdings definiert als Abweichung von der Norm überhaupt, wäre allein die Überlegenheit Ihres Kindes gegenüber anderen eine "Störung". Es kann aber gut sein, dass die frühkindliche professionelle Physiotherapie und Ergotherapie und die Fortführung der Übungen durch Sie als eine Art Sporttraining zu den Höchstleistungen beigetragen haben, vielleicht auch die Motivation, die dann bei Kindern entsteht, wenn sie ein echtes oder vermeintliches Defizit durch eigene Anstrengungen überwunden haben.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 04.11.2011



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