Hallo Dr. Jorch, vorab wollte ich anmerken, dass ich Ihre Antworten wirklich immer kompetent und menschlich fand, viele Arztforen bei RuB sind (bis auf Dr. Mallmann) nicht so!!! Vielen Dank für die Zeit und Mühe!!! Ich hatte Ihnen vor einiger Zeit schon einmal wegen meinem Sohn Elias geschrieben, in Kurzform, geb. 37+4 SSW wegen schwerem GDM vorz. eingeleitet (lange Wehendauer mit Wehentropf und PDA), verzögerter Ikterus (17 Tage Phototherapie), von der inneren Reife wie 35.SSW, von Anfang an entwicklungsverzögert. Er zeigte von Geburt an Wahrnehmungsstörungen im taktilen System, die sich erst anhand einer verringerten Schmerzempfindlichkeit zeigte, auch schien er nicht hören zu können, die Hörtests waren alle unauffällig, so dass auch in dem Bereich eine Wahrnehmungsstörung vermutet wird. Seit dem 4. Monat ist er in KG-Behandlung nach Vojta, er ist jetzt 9 Monate alt, kann robben und drehen. Er kann den Handstütz nicht, weil er die Hand nicht richtig öffnet, er robbt auf den Ellenbogen, aber mit Zuhilfenahme der Knie. Die KG meinte, er öffnet die Hand nicht, weil er durch die gestörte Wahrnehmung im taktilen Bereich es als sehr unangenehm empfindet, wenn etwas seine Handinnenfläche berührt, so dass wir mit versch. Gegenständen aus den unterschiedlichsten Materialen (Schwämme, Gummibälle, Tüten, Bürsten, Kunstgras etc.) eine Reizadaption erreichen können. Allerdings beginnt er nun, sich an Stühlen etc. hochzuziehen, was er auch bis in den Kniestand und manchmal auch Fußstand schafft. Nun meine Fragen: Wie - außer durch die KG - kann diese Wahrnehmungsstörung behandelt werden? Gibt es spezielle Therapien? Ist es wirklich so ungünstig, wie die KG meint, wenn er die Krabbelphase überspringt und vom Robben ins Stehen kommt? Sitzen kann er auch noch nicht, da kippt er um wie ein nasser Sack. Ich bin ja schon heilfroh, dass er sich überhaupt fortbewegt, weil er die ersten 6 Monate seines Lebens NUR in Rückenlage lag (Diagnose bei der u 4: cerebrale Bewegungsstörung, Muskelhypotonie, Rechtsseiten-Asymmetrie), desweiteren hat er nie einen Ton gesagt, nie geschrien, so dass wir wirklich in Sorge bezgl. einer cerebralen Parese waren, die sich aber nicht bestätigt hat. Inzwischen beginnt er mit Silbenverdopplungen (baba, mama), ist aber im Ganzen immer noch sehr ruhig und brüllt nie laut. Meinen Sie, dass er seinen Rückstand früher oder später aufholt? Ich vermeide schon den direkten Vergleich, sehe ich aber dann doch mal ein Baby in seinem Alter tut es mir weh zu sehen, wie weit er zurück hinkt... Vielen Dank für das Zuhören und die Antwort! Nina
Mitglied inaktiv - 08.09.2001, 22:58