Sehr geehrter Prof Jorch, ich entschuldige mich schon mal vorab für den ausführlichen Text, aber so können sie sich evtl ein besseres Bild machen. Mein Sohn ist 6,5 Monate alt. Bei 36+0 geboren. Schwangerschaft verlief katastrophal mit ständigen Blutungen ab der 7. SSW, Oligohydramnion ab der 24. SSW (Kind immer zeitgerecht), vorzeitige MM wirksame Wehen in der 28.SSW. stationär mit Tokolyse und Lungenreifeinduktion, bei Aufnahmelabor erhöhte Leberwerte (Blutdruck, übrige Laborwerte normal), diese stabilisieren sich auf leicht erhöhtem Niveau, in der 36. SSW dann deutlich steigend, RR massiv erhöht. Konsequenz Einleitung wg HELLP, Spontanpartus: Kind 2680g, 50cm, 34 cmKU. Der kleine war total schlapp, kein Schrei, sofort vom anwesenden KiArzt versorgt, zunächst keine Herzfrequenz oder Eigenatmung auskultierbar, wurde abgesaugt und schließlich 3 Blähmanöver durchgeführt. Dann hat er geschrien. APGAR 3/6/8/9, NS ph art 7,21 (7,26 venös), wg anhaltender Stöhnatmung auf Frühchenintensiv verlegt. Dort war immer alles okay. Kein Sauerstoffbedarf, keine Auffälligkeiten bezüglich Atmung oder Herzfrequenz, Schädelsono o.B.. Er hatte ein großes Kephalhämatom (obwohl kein VE), vermutlich darum schon am 2. Tag Hyperbilirubinämie (insges. 3 Tage Phototherapie). Nach 1 Woche wurden wir entlassen. Weil er mit 8 Wochen noch nicht gelächelt hat und wegen seiner peripartalen Asphyxie mussten wir zum Neuropädiater. Der hat sich ihn 1 min angeschaut, gesagt alles okay und das wars. Schlaf EEG übrigens normal. Die KiÄrztin macht sich Sorgen, wir natürlich auch. Kurz zur weiteren Entwicklung: gelächelt hat er dann so mit 13,14 Wochen, drehen kann er sich seit er 4 Monate alt ist (in beide Richtungen), seit er 5,5 Monate alt ist geht er in den 4-Füßler und robbt. Vom Rücken auf den Bauch dreht er sich eigentlich nur über links. KiÄ gefällt auch nicht, dass er oft die Zunge „raustreckt“ und sich vor allem am Anfang viel überstreckt hat, außerdem hat er noch ab und zu die hände zur Faust geballt (greift aber super). Wachstum: Gewicht heute 7200g, 67cm groß (lt KiÄrtzin zu klein und zu leicht). Nun zu den Fragen: Wieso beim APGAR 4 Werte? Ich dachte es wären immer 3. Erwarten sie in unserem Fall irgendwas in Richtung frühkindlicher Hirnschaden durch Sauerstoffmangel bei der Geburt (diese Sorge hat nämlich unsere KiÄ anscheinend)? Bzw. würden sie noch irgendwelche weitere Diagnostik oder Kontrollen in diese Richtung empfehlen? (Mir ist natürlich klar, dass man, schon gar nicht aus der Ferne ohne das kind gesehen zu haben, eine sichere Prognose abgeben kann. Über eine Einschätzung wäre ich trotzdem dankbar). Er wird von unserer KiÄ auch nicht korrigiert. Weil er ja nur rein rechnerisch ein Frühchen ist. Müsste man das auch bei 36+0? Ist er denn wirklich zu klein und zu leicht? Die letzten 4 Wochen nimmt er tatsächlich etwas weniger zu (ca 300g). Er ist ein relativ schlechter Esser zumindest phasenweise und ein Speihkind (auch phasenweise). Von Kuhmilchallergie (RAST aber negativ), Lactoseintoleranz bis „der ist halt empfindlich “ haben wir alles durch. Er scheint immer viel Bauchweh zu haben, weil er ständig presst und drückt und viel schreit (auch beim essen) Bisher haben alle Untersuchungen (Sono, Labortest, Stuhluntersuchung, 24 h ph Metrie) keine path. Befunde ergeben. Im Moment bekommt er ein extensives Hydrolysat als Nahrung, darunter gings zunächst super aber nach 2-3 Wochen wurds auch wieder schlechter. Beikost brachte auch kaum Veränderung, wenn dann eher Verschlechterung. Haben sie diesbezüglich noch Ideen was wir machen könnten? Oder was das sein könnte, bzw. wie wir ihn ernähren sollen? Kann es normal sein, dass auch ein 6,5 Monate altes Kind noch soviel spuckt? Teilweise sogar den Brei, vor allem wenn er dazu Wasser getrunken hat. Und dass er auch gern mal 2-3h nach der Mahlzeit breiig, angedaute Milch spuckt? Ist unsere KiÄ übervorsichtig? Vielen Dank für ihre Einschätzung.
Mitglied inaktiv - 22.09.2010, 09:38