Frage: Eisengabe bei SGA-Baby

Sehr geehrter Prof. Dr. Jorch, am 30.04. wurde mein Sohn in SSW 37+0, also eigentlich kein Frühchen mehr aber mit nur 2100 g und 44 cm (KU 30 cm) per Sektio geboren. Er war schon ab der 23. SSW immer unterhalb der 10. P. bei der Gewichtsschätzung (3.-5. P.), Länge und KU in der Norm, ab der 35./36. SSW dann keine Zunahme und auch kein sonstiges Wachstum mehr, dazu suspekte Doppler und kaum noch Fruchtwasser. Der Grund wird verm. eine Plazentainsuffizienz gewesen zu sein, meine Tochter war auch SGA und wurde in SSW 33+3 wegen vorz. Plazentaablösung per Sektio geholt. Der Kleine machte sich sehr gut, war keine 2 Tage auf der Neo (nur einmal BZ etwas niedrig, dazu leichte Trinkschwäche über den 1. Tag und Probleme mit Temp.regulation), nach 3 Tagen KH insgesamt konnten wir heim mit 2150 g. Er wird voll gestillt und wiegt jetzt mit 6 Wochen 4000 g, ist 53 cm groß, altersentsprechend wach und munter, sehr aufmerksam, hat noch ganz leicht einen MM-Ikterus. Ich bin mit ihm in einer kinderärztlichen Gemeinschaftspraxis. Dort meinte ein Arzt es gäbe eine Richtlinie, wonach alle NG unter 2500 g ab der 3. LW Ferro sanol erhalten sollten. Ein anderer Arzt in der Praxis meinte das sei Blödsinn, es gäbe keine Indikation dafür. Ich war auch verwundert, weil ich bisher dachte, dass Eisengabe erst ab einem Alter von 8 Wochen erfolgen sollte. Ich habe es nur wenige Tage gegeben, da er das vom Magen her nicht verträgt. Ich persönlich (bin auch Krankenpflegerin) halte eine Blutentnahme im Alter von 4-6 Mon. für am Sinnvollsten, um einen Mangel zu erkennen. Was denken Sie als Experte? Vielen Dank!

von Fischstäbchen am 11.06.2014, 15:37



Antwort auf: Eisengabe bei SGA-Baby

Es gibt zu dem Thema unterschiedliche Ansichten. Einerseits wird eine Anämie durch Eisenmangel als Risiko für die kognitive Entwicklung gesehen, andererseits scheint zuviel Eisen karzinogen zu sein. Ich denke, dass man beim Thema Eisen den Ball flach halten kann, solange der Eisenmangel nicht extrem ist und keine Eisenüberladung stattfindet. Der Mensch hat sicher während der Evolution gelernt, mit unterschiedlichen Eisenvorräten hinzukommen. Eisenmangel bei jungen Säuglingen droht insbesondere bei extremer Frühgeburtlichkeit, raschem Wachstum, Blutverlust und Mangelernährung. All dies trifft auf Ihr Kind nicht zu. Sie verursachen mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Gesundheitsschäden, wenn Sie so vorgehen, wie Sie vorschlagen.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 12.06.2014



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