Frage: Anämie und Eisengabe (lang)

Lieber Prof Jorch Zunächst einmal vielen Dank für die Arbeit, die Sie hier leisten. Wir hatten uns schon einmal an Sie gewandt(20.12.2002) und Ihre Antwort hat uns sehr weitergeholfen. Nun haben wir aber leider wieder einmal ein Problem und einige Fragen. Hintergrund: Unsere Tochter wurde am 6.12. in Woche 32 6/7 geboren. Sie wog 2300 g und war 44 cm gross. Am 24.12. ist sie aus dem Krankenhaus gekommen. Am 11. Januar ist bei ihr eine schwere Streptokokken B-Infektion ausgebrochen, die entsprechend behandelt wurde (Antibiotika) und die sie gut überstanden hat. Während der Infektion ist eine Anämie aufgetreten, die noch nicht ganz behoben zu sein scheint. Hämatokritwerte: 11. Jan 29 13. Jan 27 (Untersuchung, ob Eisengaben etwas bringen, Ergebnis: ja -> Eisengabe erhöht) 23. Jan 22 24. Jan 21 (Bluttransfusion) 25. Jan 35 17. Feb 27 Sie erhält seit der Infektion täglich 64mg Eisen. Wir versuchen jetzt, ihr die Tropfen per Löffel zu verabreichen um sicherzugehen, dass nichts in der Flasche hängenbleibt. Sie hat seit Ende der Antibiotikakur Verstopfung (wir versuchen mit Milchzucker gegenzusteuern) und ist sehr unruhig und schreit viel. Sie wiegt im Moment 4 kg und ist 50,5 cm gross. Wenn die Blutwerte sich bis nächste Woche weiter verschlechtern, soll Eisen im Krankenhaus intravenös zugeführt werden. Fragen: - Ist die Eisenmenge angemessen? Mir kommt das wie eine Elefantendosis vor. - Liegt es denn wirklich am Eisen? Mit welchen Untersuchungen kann man das denn feststellen? Für mich sieht es so aus, dass die Eisenkur bisher fast nichts gebracht hat. Wenn es nicht am Eisen liegt, welche Untersuchungen machen dann als nächstes Sinn? - Falls sich herausstellt, dass es doch am Eisen liegt, wieso bringen die Eisengaben nur wenig? Vielen herzlichen Dank im voraus für Ihre Infos und Beurteilung!

Mitglied inaktiv - 17.02.2003, 11:48



Antwort auf: Anämie und Eisengabe (lang)

Die Eisenmenge ist in der Tat hoch. Normalerweise gibt man nicht mehr als 6 mg/kgKG Eisen täglich, das wären in Ihrem Fall 24 mg täglich. Solange Eisen vom Darm gutvertragen wird, ist allerdings ein Versuch mit Megadosen gerechtfertigt. Frühgeborene entwickeln häufig im Alter von 3-6 Monaten eine eisenresistente Anämie. Solange sie gut gedeihen (Entwicklung und Gewicht), können Werte bis HKL 20 toleriert werden. Eisenmangel kann durch Blutuntersuchungen festgestellt werden (Ferritin, Transferrinsättigung, Blutbild, Retikulozyten).

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 19.02.2003



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