Sehr geehrter Herr Mallmann,
ich bekam aufgrund vom PCO-syndrom mit schmerzhaften Zysten die Pille Aristelle verschrieben. Ich fragte nach, wie sich das mit dem Thromboserisiko verhält und bekam die Antwort, daß es definitiv so ist aber ich keinerlei Risikofaktoren mitbringen würde. Mich beschäftigt das dennoch so sehr, daß ich mich bis jetzt noch nicht traute, die Pille zu nehmen.
Wie gefährlich ist es wirklich?
Gibt es da keinen anderen Weg das PCO zu Therapieren?
Mit freundlichen Gruß
von
Joyce-Alina
am 28.11.2018, 21:02
Antwort auf:
Thromboserisiko Pille
Bei Frauen unter dem 30. Lebensjahr muss mit einer Erhöhung des Thromboserisikos um etwa das 3-fache gerechnet werden.
Das Risiko wird zu Beginn der Einnahme und durch die Wahl des Gestagens erhöht. Dabei schneidet Levonogestrel im Verhältnis gut ab. Das könnte bei Dienogest auch so sein, da es dem Levonogestrel ähnlich ist; Studien dazu sind aber nicht bzw. noch nicht vorhanden.
Da das absolute Thromboserisiko für Frauen unter 30 relativ gering ist, von 10.000 Frauen erkranken jährlich 1,2 Frauen, wird in der Nutzen/Risikoabwägung der Pilleneinnahme zur Verhütung oder PCO-Behandlung die Das erhöhte Risiko, von 10.000 Pillenanwenderinnen (< 30 LJ) erkranken jährlich 3,7 Frauen, in Kauf genommen.
Aber letztlich muss die Betroffene (Alter unter 30 vorausgesetzt) selbst entscheiden, ob Sie dieses Risiko 0,037% gegenüber 0,012% ohne Pille tragen mag.
Eine Alternative könne die zyklische Gabe von Chlormadinon sein. Das sollten Sie ggf. bei Ihrem Frauenarzt ansprechen.
Gruß Dr. Mallmann
von
Dr. med. Helmut Mallmann
am 30.11.2018