Hallo Herr Dr. Mallmann, ich bin Mutter einer 9 Monate alten Tochter. Nach der Geburt war ich der glücklichste Mensch auf der Welt, allerdings hat mich am 3. Tag der Baby-Blues erwischt. Nach etwa 3 - 4 Wochen ging es mir erst wieder besser. Nun leider ich seit einigen Wochen wieder an depressiven Verstimmungen, weshalb ich mich frage, ob ich an einer Wochenbettdepression erkrankt sein könnte. Allerdings ist es nicht so schlimm, dass ich nur noch im Bett liege, heule und mein Kind nicht mehr liebe und versorgen kann. Ich würde es eher als Schwäche bezeichnen mit etwas dunklen Gedanken, die wie schwarze Wolken immer wieder mal aufziehen und auch wieder verschwinden. Ich möchte nun nicht direkt auf Antidepressiva zurückgreifen, weil ich weiß, dass ich sehr empfindlich auf Hormonveränderungen reagiere und deshalb eher einen Zusammenhang zwischen meinem Hormonstatus und den Depressionen vermute. So habe ich zum Beispiel die Pille bereits vor vielen Jahren abgesetzt, weil ich davon depressiv wurde. Nach dem Absetzen der Pille hatte ich keine Probleme mehr. Deshalb auch meine Frage: Kann es sein, dass während der Stillzeit sich der Hormonhaushalt derart verändert, dass es dem Hormonstatus bei Einnahme der Pille ähnlich ist? Ich hatte auch bereits meinen Hormonstatus bestimmen lassen. Dabei wurde festgestellt, dass die Estradiol-, Progesteron-, und Cortisolwerte sehr niedrig sind. Daraufhin hat mir der Arzt eine natürliche Hormoncreme verordnet. Ich zögere aber nun diese anzuwenden, da ich ja noch stille und meinem Kind nicht schaden möchte. Und leider war mir die Antwort des Arztes doch zu wage, als dass ich mich darauf verlassen wollte... Abstillen möchte ich noch nicht, da ich die innigen Momente mit meiner Tochter sehr genieße und auch meine Tochter das Stillen liebt. In der Regel stille ich noch morgens und abends und ggflls. nachts. Eine weitere Vermutung meinerseits ist ein Zusammenhang zwischen dem Absetzen der Schilddrüsenhormone und der depressiven Verstimmung. Ich nehme seit einigen Jahren niedrig dosiert (50mg) Schilddrüsenhormone. Bei der ersten Kontrolluntersuchung nach der Geburt hat der Arzt entschieden, dass ich die Hormone absetzen sollte. 8 Wochen später bei der nächsten Kontrolluntersuchung war der TSH-Wert deutlich zu hoch, weshalb ich nun wieder Schilddrüsenhormone nehme, allerdings noch niedriger dosiert als früher (25mg). Diese nehme ich nun seit ca. 3 Wochen. Leider kann ich mich nicht mehr hundertprozentig daran erinnern, ob die depressive Verstimmung erst nach dem Absetzen der Schilddrüsenhormone erstmalig aufgetreten ist, aber ich glaube, dass es sich danach zumindest deutlich verschlechtert hat. Ich hoffe sehr, dass Sie mir weiterhelfen können. Oder haben Sie vielleicht einen Tipp, an wen ich mich wenden könnte? Mit besten Grüßen Susanne
von chipsyma am 20.06.2012, 22:21