Sehr geehrter Herr Dr. Mallmann
1. So wie ich gehört habe gibt es unterschiedliche Spiralen. Ich möchte gerne wissen, was für Spiralen das sind und worin der Unterschied besteht.
2. Sollte ein Frauenarzt darin geübt sein, die Spirale einzusetzen?
3. Sollte man die Gebärmutter vorher betäuben lassen.
4. Wie teuer sind die Spiralen?
5. Wie lange kann man sie im Körper lassen?
Ich danke ihnen vielmals im voraus.
Danni
Mitglied inaktiv - 10.04.2008, 14:40
Antwort auf:
Fragen zur Spirale
Liebe Danni,
zu Ihren Fragen:
So wie ich gehört habe gibt es unterschiedliche Spiralen. Ich möchte gerne wissen, was für Spiralen das sind und worin der Unterschied besteht.
Was Sie über die Spirale wissen sollten:
Bei der Verhütung mit der Spirale gibt es zwei Wirkansätze:
Die Kupfermoleküle bzw. die Gestagen die die Spirale abgibt, verändern die Gebärmutterschleimhaut so, dass
die Spermien die Gebärmutter nicht passieren können. Schaffen sie es dennoch, kann sich das befruchtete Ei nicht einnisten.
Vorteile:
Hohe Sicherheit
Komfortable Verhütung, lediglich Ultraschallkontrollen alle 6 Monate
Nachteile:
Starke Regelblutungen, Schmerzen und Zwischenblutungen (5%)
Höhere Rate an Eileiterentzündungen (1,5-fach höher)
Verletzung der Gebärmutter ist möglich (0,1%)
Ausleiben der Regelblutung (Nur bei Gestagenspirale)
Zur Sicherheit:
Perl-Index: 0,3 – 3
D.h.: 1000 Frauen, die diese Verhütungsmethode ein Jahr lang
anwenden, werden bei optimalen Verhältnissen 3 Frauen schwanger.
Um die Komplikationen zu reduzieren, sollten Sie überprüfen lassen, ob Sie eine Scheideninfektion haben. Die sollte vor dem Einlegen der Spirale behandelt werden, damit keine Bakterien von der Scheide in die Gebärmutter verschleppt werden.
Zum Unterschied zwischen Gestagen-Spirale und Kupfer-Spirale:
Während bei der Kupferspirale die Stärke der Blutung häufig zunimmt, vermindert die Gestagen-Spirale die Monatsblutung deutlich. Die Regelblutung kann sogar völlig ausbleiben. Die Gestagen-Spirale hat auch einen positiven Einfluss auf die Menstruations-Schmerzen.
Der Wirkmechanismus: die Kupferspirale verändert die Gebärmutterschleimhaut so, dass die Spermien die Gebärmutter nicht passieren können, bzw. dass das befruchtete Ei sich nicht einnisten kann. Bei der Hormonspirale baut sich die Gebärmutterschleimhaut nur minimal auf (das ist medizinisch positiv zu bewerten) und schon am Gebärmutterhals wird die Schleimhaut so verändert, dass die Spermien erst gar nicht in die Gebärmutter eindringen. Deshalb ist die Sicherheit der Hormonspirale höher. Sie kann 5 Jahre liegen bleiben. Bei der Kupfer-Spirale werden allgemein 3 Jahre empfohlen. Auch Eileiterschwangerschaften und Komplikationen bei Infektionen sind bei Hormonspirale deutlich seltener.
2. Sollte ein Frauenarzt darin geübt sein, die Spirale einzusetzen?
Sollte bei fast allen frei praktizierenden FÄ gewährleistet sein.
3. Sollte man die Gebärmutter vorher betäuben lassen.
Kann man beim Legen entscheiden. Oft nicht notwendig.
4. Wie teuer sind die Spiralen?
ca.: Kupfer 180€ Hormonspirale 350€
5. Wie lange kann man sie im Körper lassen?
Siehe oben.
Gruß Dr. Mallmann
von
Dr. med. Helmut Mallmann
am 11.04.2008
Antwort auf:
Fragen zur Spirale
für ihre Zeit und die ganzen Informationen.
Danni
Mitglied inaktiv - 11.04.2008, 09:43