Lieber Herr Dr. Mallmann, erstmal ein großes Kompliment an Ihr Expertenteam! Im Gegensatz zu vielen anderen Foren, hat man hier das Gefühl, wirklich kompetente und individuelle Antworten zu finden – hoffentlich auch auf meine. Ich bin leider schon 40 Jahre, hätte aber sooo gerne noch ein 3. Kind. Und kaum haben wir endlich mit dem Üben angefangen, wird es auch schon wieder unterbrochen, weil bei mir eine bakterielle Vaginose festgestellt wurde (viel Enterococcus faecalis, mäßig viel Staphylococcus epidermis, viel Streptococcus anginosus, viel Peptoniphilus indolicus (anaerober) und viel Finegoldia magna (anaerob), aber immerhin auch viele Döderlein-Stäbchen. Meine Frauenärztin hat mir deshalb 6 x Arilin 100 Vaginalzäpfchen verschrieben. 1) In der Packungsbeilage steht, dass man den Wirkstoff nur unter Risikoabwägung benutzen soll, wenn man an einer Nervenkrankheit leidet und dass als Nebenwirkungen Kribbeln und Taubheit in den Extremitäten auftreten können. Jetzt hatte ich just letzten Sommer verstärkt mit derartigen Kribbelparesthäsien zu kämpfen, was sich zum Glück stark gebessert hat. Jetzt habe ich aber natürlich Angst, dass es durch das Medikament wieder aufflammen könnte (und die potentiell keimschädigende Wirkung von Metronidazol gefällt mir natürlich auch nicht). Können Sie bei der lokalen Gabe hier Entwarnung geben oder würden die Symptome nach Absetzen zumindest wieder verschwinden? Alternativen? 2) Wenn ich es richtig verstanden habe, hilft der Wirkstoff nur gegen die Anaeroben Bakterien. Was ist dann mit den anderen - muss ich die extra therapieren oder hofft man darauf, dass diese sich von alleine wieder einpendeln? 3) Mein Mann klagt auch seit Monaten immer mal wieder über Brennen in der Harnröhre, vor allem nach dem GV und deshalb hat er auch ein Ejakulat zum Untersuchen abgegeben. Zu unserer Überraschung ist seine Probe aber negativ! Das wäre einerseits zwar schön, andererseits befürchte ich bei ihm eine eingeschränkte Zeugungsfähigkeit oder eine Reinfektion von mir, wenn wir was übersehen. Kann er wirklich clean sein, soll er sich nochmal testen lassen oder sich vorsichtshalber ein Antibiotikum verschreiben lassen? Gäbe es für ihn auch geeignete Antibiotika, die sich nicht negativ auf die Keimzellen und die Fruchtbarkeit auswirken und keiner „Wartezeit“ bedürfen? Es tut mir leid, wenn ich Sie mit so vielen Fragen bombardiere! Ich bin einfach besorgt, vor allem, weil wir keine Zeit haben, monatelang rumzudoktern und zu warten. Ich sag Ihnen schon mal vielen, vielen Dank für Ihre Hilfe und Geduld!
von Babybär20 am 12.04.2021, 13:08