Rhophylac 300 in der 24 SSW bekommen => War das zu früh?

Dr. med. Helmut Mallmann Frage an Dr. med. Helmut Mallmann Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Rhophylac 300 in der 24 SSW bekommen => War das zu früh?

Hallo Herr Dr. Mallmann, letzte Woche Freitag habe ich, auf Grund meines negativen Rhesusfaktors, die Rhophylac 300 Spritze erhalten. Leider habe ich erst im Nachhinein im Beipackzettel gelesen, dass diese Spritze eigentlich erst in der 28 SSW gegeben werden soll, da die Wirkung nur 12 Wochen anhällt. Mich verwundert es sehr, dass mein Frauenarzt mir die Spritze bereits so früh gegeben hat. Ich weiß außerdem allerdings gar nicht, ob es überhaupt notwendig gewesen wäre diese Spritze überhaupt zu bekommen, da mein Partner ebenfalls einen negativen Rhesusfaktor hat und das Baby somit auch, wenn ich das richtig gelesen habe. Ist das korrekt? Vielen Dank im Voraus. Liebe Grüße Lena

von LenaD1487 am 08.03.2021, 15:56



Antwort auf: Rhophylac 300 in der 24 SSW bekommen => War das zu früh?

Eigentlich kann, wenn der „leibliche“ Vater rhesus negativ ist, auf Wunsch der betroffenen Mutter auf eine Rhesusprophylaxe verzichtet werden. Die Rhesusgabe in der 24. SSW reicht sehr wahrscheinlich aus, aber wie im Beipackzettel zu lesen, sind 12 Wochen sicher. Man könnte in der 28. SSW den Titer bestimmen und wenn er niedriger als 1:2 ist, eine erneute Prophylaxe geben. Man könnte auch rein theoretisch den Rhesusfaktor des Kindes im Blut der Mutter bestimmen, aber das bedarf einer individuellen genetischen Beratung, durch einen entsprechend ausgebildeten Arzt. Und ist zurzeit auch noch keine Kassenleistung. Gruß Dr. Mallmann

von Dr. med. Helmut Mallmann am 08.03.2021