Guten Morgen Herr Dr Mallmann
Vor 6 Monaten habe ich unsere Tochter geboren.
Seitdem leide ich an einer leichten zystozele und einer minimalen Rectozele.
Die Gebärmutter lag eigentlich fest, lt. Aussage der Ärzte. Allerdings kam mittlerweile heraus, dass die GM beim Drücken bis 4cm hinter den Eingang drücken lässt.
Was ich allerdings nicht verstehe und ich hoffe sie haben dazu eine Antwort ist die Instabilität meiner GM.
Es wäre nämlich nicht so das sie sich nur beim Drücken bewegt. Sie kugelt gefühlt in mir rum. Steht morgens ganz hoch, dann ganz tief dann wieder hoch...unabhängig von Bewegung, Zyklus etc.
Woher kommt das????
Rückbildung habe ich gemacht, bb-physio auch, mache jetzt noch bb-training unterstützt durch ein tens Gerät.
Über eine Info freue ich mich.
LG
von
Jana2016
am 07.12.2016, 07:51
Antwort auf:
Gebärmutter
Wenn die Beckenbodenmuskulatur durch eine Geburt geschwächt wird, braucht es viel Geduld und Training (zumal bei Frauen, die stillen) bis die gewünschte Stabilität erreicht wird.
Während der Stillzeit lässt sich der Erfolg der Beckenbodengymnastik manchmal nicht einmal nachvollziehen, da das Gewebe durch das Zurückhalten von Körperflüssigkeit aufgelockert bleibt, wie in der Schwangerschaft.
Dennoch Training, Training, Training!!!
Meist klappt das mit dem Beckenbodentraining nur selten sind operative Lösungen erforderlich.
Gruß Dr. Mallmann
von
Dr. med. Helmut Mallmann
am 07.12.2016
Antwort auf:
Gebärmutter
Dazu hätte ich noch eine weitere Frage.
Könnte die Einnahme der Pille das Bindegewebe, Bänder etc stärken durch die Hormone oder würden diese es theoretisch eher verschlimmern?
Herzlichen Dank.
von
Jana2016
am 07.12.2016, 08:36
Antwort auf:
Gebärmutter
Ohne konkrete Zahlen vorweisen zu können, würde ich denken, dass eine niedrig dosierte Kombinationspille oder der Hormonring eine Stabilisierung fördert. Das muss aber individuell beurteilt werden. Manche Frauen reagieren mit Wassereinlagerungen oder Gewichtszunahme, das wäre kontraproduktiv. Bestehendes Übergewicht sollte abgebaut werden. Wichtig auch ausgewogene vitaminreiche (Vitamine C und B stärken Bindegewebe und Nerven) Kost.
Erarbeiten Sie mit Ihrem Frauenarzt und oder Hausarzt ein Gesamtkonzept.
Gruß Dr. Mallmann
von
Dr. med. Helmut Mallmann
am 07.12.2016
Antwort auf:
Gebärmutter
Herzlichen Dank für Ihre Rückmeldung und die ermutigende Antwort.
Dann muss ich mich wohl in Geduld üben.
Allerdings stille ich nicht, hoffe aber natürlich trotzdem das noch die Chance einer Besserung besteht. Erhöhtes Gewicht ist glücklicherweise nicht mein Problem.
Ich habe vor der Schwangerschaft die Minisiston genommen. Wäre das eine Pille welche die Voraussetzungen erfüllt?
Da ich keinen Zyklus habe (auch vor der SS musste der Einsprung medikamentös herbeigeführt werden), wann starte ich am besten mit der Pille? Ich nahm diese um langzyklus - 3 Blisterpackungen).
Ich bedanke mich sehr für Ihre Hilfe. Mein FA meinte nach der Geburt wäre das alles normal und ich müsse mich damit abfinden. Das hat mir doch sehr Angst gemacht.
Herzliche Grüße
von
Jana2016
am 07.12.2016, 12:01
Antwort auf:
Gebärmutter
Entscheidend ist, dass unter der Pille keine Wassereinlagerungen auftreten.
Wann Sie mit der Pille beginnen können, hängt vom Aufbau der Gebärmutterschleimhaut ab.
Da müssen Sie Ihren Frauenarzt fragen.
Für den Fall, dass man Ihnen keine Unterweisung zur Beckenbodengymnastik gegeben hat, noch ein paar Ideen dazu:
Beckenbodengymnastik
einfach aber effektiv
Der Geck dieser Gymnastik liegt in seiner Einfachheit. Sie brauchen sich nicht unterschiedliche Übungen zu merken.
Es gibt nur eine.
Ziehen Sie den Beckenboden langsam an, so fest wie möglich
Halten Sie diese Spannung indem Sie langsam bis 5 zählen
Entspannen Sie den Muskel langsam und zählen bis 10
Entspannung also doppelt solange wie die Anspannung
Wann? Wie? Wo?
Z.B. Wenn Sie zu Bett gehen. Legen Sie sich einfach hin und machen die Übung 20mal. Mehr ist natürlich besser.
Anfangs kann es hilfreich sein, die Beine etwas anzuwinkeln, um den Beckenbodenmuskel besser zu spüren.
Spanne ich auch den richtigen Muskel an?
Setzen Sie sich auf einen Stuhl ohne sich anzulehnen.
Lassen Sie die Schultern hängen und machen Sie einen Katzenbuckel.
Jetzt spannen den Beckenboden an.
Dabei wird meist auch der Gesäßmuskel angespannt.
Jetzt setzen Sie sich gerade, machen ein Hohlkreuz und spannen an. Dabei wird der Gesäßmuskel ausgeschaltet.
Sie können auch während der Darm- oder Blasenentleerung einmal versuchen den Stuhlgang oder Harn zurückzuhalten. Da spüren Sie den Beckenbodenmuskel deutlich. Bitte nicht als Übung nur um den Beckenbodenmuskel einmal zu spüren.
Ihr Frauenarzt kann Ihnen auch bei der Untersuchung sagen, ob Sie den richtigen Muskel anspannen.
Was kann ich sonst für den Beckenboden tun?
Vermeiden Sie starkes Pressen beim Stuhlgang.
Sorgen Sie für regelmäßigen Stuhlgang.
Vermeiden Sie Verstopfung. Ernährung!!! Viel Trinken!!!
Nutzen Sie beim Tragen und Heben Hilfen:
Einkaufwagen, Rollwagen, Sackkarren, Ehemann usw..
Nicht so schwer heben.
Beim Heben und Tragen auf aufrechten Gang achten.
Beugen Sie sich nicht nach unten um etwas aufzuheben.
Gehen Sie aufrecht in die Knie und heben Sie den Gegenstand
in aufrechter Haltung hoch.
Meiden Sie enge Kleidung.
Sport: Schwimmen, Ballett, Tanzen, Walking, Skaten, Fechten
Fahrradfahren ohne Anstrengung, leichtes Joggen
Gruß Dr. Mallmann
von
Dr. med. Helmut Mallmann
am 08.12.2016