Welche Getreidesorten im 1. Lebensjahr?

Prof. Dr. med. Stefan Wirth Frage an Prof. Dr. med. Stefan Wirth Pädiatrische Gastroenterologie

Frage: Welche Getreidesorten im 1. Lebensjahr?

Guten Tag, ich habe einige Fragen zum Thema Milch-Getreidebrei. Leider liest und hört man in/von Ratgebern/Hebammen, etc. so viele unterschiedliche Meinungen dazu, welche Getreidesorten man Kindern im 1. Lebensjahr geben darf. Ich gebe meiner 7 Monate alten Tochter seit einigen Wochen am Abend einen glutenfreien Milch-Getreidebrei aus Naturreismehl (60%), Buchweizenvollkornmehl (15%), Maismehl (15%) und Hirsevollkornmehl (10%). Nun habe ich von einer Hebamme, die auch Kurse zum Thema Säuglingsernährung gibt, gehört, dass man im 1. Lebensjahr nur Naturreismehl oder Hirse verwenden sollte, andere Getreidesorten auf keinen Fall. Andererseits habe ich aber mehrfach gelesen und auch in der Elternschule gehört, dass man möglichst früh (also ruhig schon ab ca. 6 Monaten) anfangen sollte, so viele verschiedene Getreidesorten wie möglich zu füttern, eben um mögliche Allergien oder Unverträglichkeiten zu verhindern. Aufgrund dieser vielen verschiedenen Ansichten (die von den unterschiedlichen Pateien mit Vehemenz und scheinbar in der Überzeugung, die einzig Richtige zu vertreten, kommuniziert werden), bin ich nun vollkommen verunsichert und mache mir Sorgen, meinem Kind "zu viel zugemutet" zu haben. Können Sie mir sagen, wie ich mit dem Getreidefüttern am Besten weitermachen soll? Wie äußert sich denn überhaupt eine Unverträglichkeit gegen eine bestimmte Getreidesorte? Vielen herzlichen Dank und viele Grüße, Stefanie

von stb am 12.12.2013, 17:31



Antwort auf: Welche Getreidesorten im 1. Lebensjahr?

Jede Diät ist Unsinn, Sie können alles geben. Glutenfrei ist gar nicht zu empfehlen, da das Risiko einer Zöliakie später steigt. Das hat man in Schweden leidvoll erfahren. Also machen Sie es sich nicht schwer. Gruss S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 12.12.2013



Antwort auf: Welche Getreidesorten im 1. Lebensjahr?

Hi Weit wichtiger als das vermeiden bestimmter Lebensmittel ist eher der Umstannd, das möglichst lange neben der Beikost gestillt wird. Weiß ja nicht ob Du stillst oder Flasche gibst. Früher hieß es, möglichst spät allergene Lebensmittel, dann hieß es, möglichst früh allergene Lebensmittel, inzwischen kristallisiert sich halt immer mehr heraus, das der Zeitraum Stillen-Beikost weitaus entscheidender ist. Und nicht der Zeitpunkt wann welches Lebensmitte in den Speiseplan aufgenommen wird. Was IMO auch wo logischer ist. Da Beikost ja im ersten Lebensjahr eh nur dabei ist, würde das auch der größten Sinn machen. Man stillt ja nicht mit Beikostbeginn ab, sondern natürlicherweise stillen die Kinder noch geraume Zeit (teils 2-4 Jahre) paralell dazu weiter. Und dieser Faktor ist der, welcher in den letzten Jahrzehnten immer weiter in den Hintergrund gedrängt wurde..

Mitglied inaktiv - 16.12.2013, 21:31



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