hallo, mein Baby 4 Monate alt ( aslo im 5) hat starke Probleme mit dem Stuhlgang, obwohl ich nur stille! morgens jammert und weint er heftig wenn das erste ,,kaka,, raus muss manchmal über stunden! mittags und abends das selbe spiel...er wacht sogar auf und weint weil er sich so quält, er drückt und drückt und es kommt nix! wasser und tee nimmt er mir nicht ab weder aus der flasche noch vom löffel. ich selbst trinke schon 3- 3,5 liter am tag um es ihm leichter zu machen...wenn es dan kommt ist es auch ganz weich oft richtig flüssig-schaumig! bauchmassagen helfen auch nix...ich verzweifel, er tut mir so leid! kann ich ihm vielleicht obstbrei wie pflaume oder sowas geben um die verdauung zu fördern oder sonst irgendwas tun? kuhmilch, müsli und sowas lass ich schon weg! bin echt dankbar für jede hilfe! lg
von
DieAnna89
am 06.02.2013, 11:56
Antwort auf:
verdauungsprobleme bei 4 monate altem baby
Der Grund ist das Stillen, weil die Muttermilch kaum Ballaststoffe enthält. Sie können jetzt aber Beikost zufüttern, dann sollte es besser werden.
Gruss
S. Wirth
von
Prof. Dr. med. Stefan Wirth
am 06.02.2013
Antwort auf:
verdauungsprobleme bei 4 monate altem baby
Die Ursache für Bauchweh bei Stillbabys ist sehr häufig beim Stillen mitgeschluckte Luft.
Sie schäumt die Milch im Verdauungstrakt auf, dadurch wird die Verdauung erschwert und vor allem die Darmpassage mühsam.
Ein eindeutiges Zeichen ist schaumiger Stuhl, das sieht man beim Windelwechsel (wenn es frisch ist, oder gerade noch was nachkommt)
In diesem Fall lohnt es sich sehr, einmal auszuprobieren vor / nach / beim Stillen mit einem Löffelchen Sab simplex zu geben (rezeptfrei in der Apotheke, man kann es aber auch vom KiA verschreiben lassen)
Sab simplex (alternativ Lefax) ist ein Entschäumer, der die vielen kleinen Bläschen, die im Bauch drücken, in ein großes Bäuerchen verwandelt.
Es ist komplett unbedenklich, da es nicht vom Darm aufgenommen wird, sondern vollständig mit ausgeschieden wird. Man setzt Sab auch als Antidot ein, wenn ein Kleinkind Spülmittel verschluckt hat und man das gefährliche Aufschäumen (Erstickungsgefahr) verhindern muss. Hier ein link:
http://www.gifte.de/Antidote/sab_simplex.htm
WENN das Bauchweh an der Luft liegt, wirkt Sab großartig.
Oft spucken die Kinder mit Sab dann mehr. Das liegt logischerweise daran, dass nun aus den Bläschen eine Blase wurde, und wenn die hochkommt bringt sie manchmal Milch mit hoch. Macht aber nix, einfach wieder nachstillen. Bissl schade um die Milch, aber besser spucken als Bauchweh.
Weitere Tipps zur Symptombekämpfung bei Bauchweh sind:
- Tragen - im Tragetuch und im Fliegergriff
- Bauchmassage mit Windsalbe, Bäuchleinsalbe, Kümmelöl - im Uhrzeigersinn
- die Beinchen sanft aber fest angewinkelt hoch an den Bauch drücken (dahin wo er sie auch hochzieht), das lockt Pupse raus
- mit der Hand unter dem Po so wackeln, dass das Baby praktisch "vibriert"
- Wenn es ganz arg ist, carum carvi Kümmelzäpfchen von WALA
ABER:
Am besten hilft es, die Ursache zu bekämpfen!
Es kann an einer nicht optimalen Anlegetechnik liegen, überprüfen lohnt, ein Tipp hier:
http://www.stillkinder.de/pdf/asymmetrische_anlegetechnik.pdf
Zweitens ist es immer wichtig, Bäuerchen zu machen. Kind auf die Schulter hochnehmen, so dass das Bäuchlein aufliegt, oder Fliegergriff, oder quer auf Mamas Bauch legen (wenn Mama liegt) - so dass ein gewisser Druck auf dem Bäuchlein ist und der Weg nach oben frei ist, dann hilft der Auftrieb mit.
Drittens muss man schauen, ob der Milchspendereflex nicht zu stark ist und zuviel Milch produziert wird, spritzt die Milch nur so heraus? Verschluckt er sich beim Trinken? Dann könnte man da nochmal nachhaken:
http://www.stillkinder.de/starker_msr.html
Das das Einführen der Beikost die Probleme mit dem Bauchweh löst, ist ein Mythos. Oft kommen dann auch neue Probleme, denn der Darm muss sich darauf erneut einstellen, es kann Verstopfung dazu kommen etc.
Liebe Grüße!
von
DreiJungsMama
am 06.02.2013, 21:38