Verdauung meist schwierig seit Beikostbeginn...?

Prof. Dr. med. Stefan Wirth Frage an Prof. Dr. med. Stefan Wirth Pädiatrische Gastroenterologie

Frage: Verdauung meist schwierig seit Beikostbeginn...?

Sehr geehrter Prof. Dr. Wirth, unser Sohn, acht Monate alt, verdaut - für meine Begriffe - sehr unregelmäßig. Er bekommt in der Nacht zwischen ein bis dreimal Muttermilch, morgens zum Frühstück und nachmittags als Zwischenmahlzeit einen Hirsebrei mit Wasser angemacht und Obst drin, manchmal nachmittags auch nur eine Portion Obst - je nachdem, wieviel Brei er am morgen gegessen hat, mittags Gemüse-Kartoffel-Fleischbrei und abends Hirsebrei mit Vollmilch angemacht und etwas O-Saft verrührt. Ich habe es schon öfter gehört und gelesen, daß es bei vielen Kleinen vorkommt, daß sie immer während des Fütterns Stuhlgang haben, morgens und mittags ist das bei unsrem Sohn meistens auch so. Er sitzt dann in seinem Wippchen und drückt so heftig, daß wir die Mahlzeit oft für ein paar Minuten unterbrechen müssen, weil er sich so anstrengen muß. Heute Morgen hat er großen Hunger gehabt und fast die komplette Breimahlzeit gegessen, von der ich ihm eigentlich die Hälfte heute Nachmittag geben wollte. Währenddessen fing er schon wieder an, in die Hose zu drücken und das war heute so stark, daß er sich den halben Brei wieder hochgedrückt und ausgespuckt hat. Ich habe ihn dann aus seinem Wippchen genommen, seine Windel gewechselt, in der nur ein winziges, sehr festes Häufchen war. Da ich gemerkt habe, wie sehr das ihn quält und ich vermutet habe, daß ihm der Bauch dabei weh tut, habe ich ihm ein Kümmelzäpfchen gegeben. Danach habe ich ihn in sein Laufställchen gelegt, daß er sich so bewegen konnte, wie es für ihn am angenehmsten ist und er hat immer weiter gedrückt, sich aufgesetzt und beim Drücken in zwei weiteren Schwallen noch Mal von seinem Frühstück ausgespuckt, so daß er von oben bis unten voll ziemlich flüssigem Obstbrei war. Als ich ihm dann frische Kleidung anziehen wollte, habe ich noch mal seine Windel geöffnet, um zu sehen, ob sich da noch etwas getan hatte, das war aber nicht der Fall. Ich habe gemerkt, daß er sich immer noch mit seinem angespannten Bäuchlein gequält hat, so hab ich ihn ein bißchen sanft massiert und die Windel offen gelassen. Nach zwei Minuten kam dann "das ganze Geschäft" seit vorgestern Abend heraus. Die Konsistenz war nicht so hart wie das erste Bißchen, aber das hat ihm wohl sehr viel Arbeit gemacht. Die Menge fand ich für seine Verhältnisse auch sehr groß. Kann es daran liegen, daß er jetzt zwei Mal täglich Obst bekommt? Nennt man das schon eine Verstopfung und haben Sie eine Empfehlung, wie wir ihm diese Angelegenheit erleichtern können? Er tut mir dabei immer so leid und heute Morgen hab ich fast befürchtet, daß er einen Magen-Darm-Infekt haben könnte, da er vor seinem Stuhlgang auffallend ruhig und quengelig war, was aber anschließend ganz schnell wieder rum war. Kann das eventuell auch etwas mit dem Zahnen zusammen hängen? Heute Morgen habe ich das Spitzchen seines zweiten Zahnes entdeckt, das es nach zwei Wochen endlich durchs Zahnfleisch geschafft hat... Vielen Dank für Ihre Hilfe! Hashomy

von Hashomy am 13.06.2012, 13:15



Antwort auf: Verdauung meist schwierig seit Beikostbeginn...?

Aus meiner Sicht wird es Zeit, jetzt mehr Ballaststoffe zu füttern. Nachts sollte man in diesm Alter keine Milch mehr geben, das schadet dem Rhythmus und den Zähnen. 4-5 Mahlzeiten am Tag sind altersentsprechend. Also 1 Milchmahlzeit pro Tag und den Rest abwechslungreiche Beikost. Wenn es nicht geht, müßte man etwas zusetzen oder Laktulose zur Stuhlregulation versuchen. Gruss S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 13.06.2012



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