Frage: Eisenmangel, ist Stillen schuld?

Guten Tag Herr Prof. Dr. med. Wirth, Unser Sohn ist anfangs Juni 1 Jahr alt geworden. Wir waren letzte Woche zur 1-Jahres-Kontrolle beim Kinderarzt. Dort wurde ihm auf Verdacht Blut genommen und es stellte sich heraus dass er einen Eisenmangel hat. Maßnahmen sind 2x täglich Eisentropfen geben und das Stillen radikal einschränken. Der Kinderarzt sagte dass Milch im generellen Eisenaufnahme verhindere. Nun machen wir uns unsere Gedanken...wir haben die Vorgabe der WHO beherzigt und unser Sohn hat die ersten sechs Monate nur Muttermilch bekommen. Ab dem sechsten Lebensmonat haben wir mit Brei angefangen wobei wir große Mühe hatten etwas in den Bub "hineinzubekommen". Er möchte unbedingt alles selbst machen und es gibt riesen Stress wenn wir versuchen ihn zu füttern. Wir haben uns alles mögliche ausgedacht um ihm Nahrung zu geben. Ohne Erfolg. Hunger provozieren, andere Person zum füttern, er ein Löffel wir ein Löffel, Mama füttert Papa und dann das Kind, außerhalb essen, quetschbeutel, selber löffel geben, maispops mit brei beschmieren etc etc etc So sind wir dabei verblieben ihm das selbst zu überlassen (Fingerfood) und ich habe dann nach der "Mahlzeit" je nach Zeit gestillt. In dem Glauben dass man einem Kind nicht das Essen beibringen muss und der Appetit auf mehr kommt wenn er soweit ist. Im Prinzip hat er fast alles gegessen was wir essen, also auch viel verschiedenes, bloß die Menge war nicht immer sättigend. Weil unser Sohn einen Monat vor Termin entbunden werde musste hielt ich es für das Beste ihm dem Schutz der Muttermilch mit allen weiteren positiven Eigenschaften weiterhin zu geben. Offenbar wird im letzten Schwangerschaftsmonat viel Eisen an das Kind weitergegeben...das fehlt uns dementsprechend auch...wir haben so gut wie uns möglich versucht die Ernährung zu steuern. Ich hatte mich bewusst dagegen entschieden ein Eisenpräperat prophylaktisch zu geben. Wir wollten nicht rumdoktern. Nun mach ich mir Sorgen dass er durch den Eisenmangel einen Schaden erleiden könnte... Wie ist Ihre Einschätzung? Sein Papa war auch schon ein Krabbelmuffel wie unser Sohn...das macht natürlich auch nicht den besten Eindruck diesbezüglich... vielen Dank für Ihre Antwort

von Steffiiii87 am 12.06.2019, 11:14



Antwort auf: Eisenmangel, ist Stillen schuld?

Stillen ist nur bis maximal 6 Monaten ausreichend, dann braucht man Beikost. Die WHO-Empfehlung gibt ja nicht ausschließliches Stillen vor und ist vor allem für Entwicklungsländer gedacht, wo es nichts anderes gibt. Ein Eisenmangel muss schon ausgeglichen werden. Ihr Fütterungskonzept klingt sehr kompliziert; Sie sind der Chef und sollten sich durchsetzen. Im Alter von einem Jahr reichen 200g Milch vollkommen, der Rest kommt vom Familientisch. Gruss S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 12.06.2019



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