Baby 7 Monate. Seit Beikost Schmerzen beim Stuhlgang, aber keine Verstopfung?

Prof. Dr. med. Michael Radke Frage an Prof. Dr. med. Michael Radke Kindergastroenterologe an der Universitätskinderklinik Rostock

Frage: Baby 7 Monate. Seit Beikost Schmerzen beim Stuhlgang, aber keine Verstopfung?

Mein Schatz wurde bis zum Beginn des 7. Lebensmonat voll gestillt. Seit Anfang Januar erhält sie Beikost und hat starke Schmerzen beim Absetzen des Stuhls. Vorab: sie hat keine Verstopfung. Sie macht sich steif bzw. verkrampft regelrecht und presst die Pobacken zusammen. Sie weint und schreit währenddessen. Das dauert so 30 Sekunden bis eine Minute. So setzt sie maximal erbsen- bis mandelgroße Mengen an Stuhl ab. Das macht sie, wenn es akut ist, viele Male (ca. 10 bis 15 mal) am Tag und leider auch mehrmals in der Nacht. So ist keinerlei Entspannung möglich. Die Hebamme meinte, diese Schmerzen und der nächtliche Stuhlgang seien nicht normal und empfahl uns, bei unserem Kinderarzt vorstellig zu werden, wenn Kümmel- bzw Glycerinzäpfchen keine Besserung brächten (Taten sie nicht. Die Maus drückte sie unter Schmerzen wieder raus). Da ihr Stuhl weich ist (maximal wie weiche Knete) und der Bauch nicht verhärtet, schloss der Kinderarzt eine Verstopfung aus. Mir erscheint der Bauch aber dennoch wesentlich aufgeblähter als vor der Beikosteinführung. Die Maus ist ein schlankes zierliches Kind mit ca. 65cm auf etwa 6400g (7,5 Monate). Sie scheint eine kleine Rhagade am After zu haben, die evtl die Ursache für die Beschwerden sein könnte. Diese (vermeintliche?) Rhagade hat sie aber schon seit Geburt. Vielleicht war sie - solange nur Muttermilchstuhl vorhanden war - kein Problem und ist erst durch die Einführung von Beikost dazu geworden. Der Kinderarzt empfahl Bepanthen Augen- und Nasesalbe. Mein Proktologe, dem ich ein Bild von der Rhagade zeigte, meinte die sei durch mechanische Belastung entstanden und empfahl, gar nichts zu machen oder maximal etwas von meiner! Creme für eine Analfissur (mit Diltiazehydrochlorid und Lidocainhydrochlorid) aufzutragen. Aber ich bin mir unsicher ein Medikament anzuwenden, das für Erwachsene dosiert ist. So trage ich im Moment Bepanthen auf. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass es hilft. In meiner Ratlosigkeit und um Schmerzen für die Kleine zu vermeiden, habe ich jetzt wieder 1,5 Woche voll gestillt. Es ging ihr ab dem Zeitpunkt, an dem der Rest an Beikoststuhl ausgeschieden war, wieder gut. Vorgestern haben wir wieder mit kleinen Mengen Brei (Brokkoli mit Birne, Süßkartoffel und Rapsöl) angefangen. Sie bekommt nie Möhre oder Kartoffel, sondern nur stuhlauflockernden Kost und genügend Flüssigkeit. Prompt sind die Probleme wieder aufgetreten: sie setzt unter viel Schmerzen, Verkrampfen und Weinen sehr oft minimale Mengen weichen Stuhls während Tag und Nacht ab. Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr weiter. Es ist schlimm, daß ansonsten fröhliche Kind so leiden zu sehen und nicht zu wissen, woran es liegt. Das geht jetzt seit drei Wochen so. Ich möchte ihr weitere Schmerzen ersparen, aber ich kann doch auch nicht die kommenden Monate voll stillen und die Einführung der Beikost auf ewig verschieben und hoffen, dass sie das Problem verwächst. Andererseits habe ich Angst, dass wenn wir mit der Beikost einfach weiter machen, die Maus tatsächlich eine chronische Verstopfung bekommt, weil sie feststellt, dass Stuhlgang schmerzt. Sie ist schon so zart und leicht. Ich habe Angst, dass sich zusätzlich noch eine Gedeihstörung dazu gesellt. Was ist die Ursache für ihr Verhalten? Die Rhagade, ein zu enger Anus, ein zu hoher Muskeltonus im Schließmuskel oder einfach eine Überempfindlichkeit? Oder müssen wir einfach abwarten? Ich weiß es einfach nicht. Zur Not stille ich voll weiter und probiere es ab und zu wieder mit Beikost. So richtig überzeugt mich das aber nicht.

von Schlindi313 am 19.02.2019, 16:36



Antwort auf: Baby 7 Monate. Seit Beikost Schmerzen beim Stuhlgang, aber keine Verstopfung?

Ich bitte um Verständnis:. Ihr Text ist derart lang, daß andere Fragen/Antworten zu kurz kommen. Bitte formulieren Sie drei bis vier prägnante Fragen, die wir versuchen zu beantworten.

von Prof. Dr. med. Michael Radke am 19.02.2019



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