Frage: Lektüre für Logopödische Übungen/ Macht die Logopädie Sinn?

Hallo Frau Windisch, Sie sind zwar Ergotherapeutin aber ich hoffe dass Sie mir einen logopädischen Rat geben können. Meine Tochter ist gerade 4 Jahre alt geworden und hat einige Probleme beim Sprechen. Sie hat eher spät angefangen zu Sprechen und hat mittlerweile noch Probleme viele Buchstaben auszusprechen. SCH, K und R spricht sie gar nicht. Viele Buchstaben bringt sie noch durcheinander, sodass sie andere schlecht verstehen. 6 Termine hatten wir bereits beim Logopäden. Ich habe aber das Gefühl dass wir die falsche Logopädin erwischt haben. Nach 2 Terminen sagte sie, mein Kind sollte ab Sommer in den Sprachheilkindergarten. Für die Anmeldung zum Sprachheilkindergarten hat sie mir noch völlig falsche Informationen mitgegeben. Sprachübungen für zuhause haben wir auch noch nicht bekommen. Die Sitzung dauert eine halbe Stunde und die Logopädin spielt nur ganz normal mit meiner Tochter. Da frage ich mich ernsthaft was das bringen soll. Leider kann ich nicht einfach so den Logopäden wechseln da man hier knapp ein Jahr auf einen Logoplatz warten muss. Berufsbedingt kann ich unseren jetzigen Platz ab Herbst aber nicht mehr wahrnehmen, da die Uhrzeit überhaupt nicht mehr passt. Meine Tochter war bis jetzt noch nicht im Kindergarten. Voraussichtlich bekommen wir im Herbst einen Platz. Gibt es vielleicht gute Bücher wo logopödische Bücher enthalten sind? Dann könnten wir zuhause schon einmal selbst gezielt üben. Vorlesen und spielen etc machen wir natürlich schon. Ich habe immer noch das Gefühl die,,falsche" Logopädin bekommen zu habe. Und der Verweis auf den Sprachheilkindeegarten kommt mir etwas einfach vor da meine Tochter ansonsten keine Einschränkungen hat. Was halten Sie davon? Vielen Dank für Ihre Mühe!

von JanaM92 am 06.02.2021, 09:48



Antwort auf: Lektüre für Logopödische Übungen/ Macht die Logopädie Sinn?

Hallo, ich kann als Ergotherapeutin keine logopädischen Ratschläge geben und kenne mich auch in der zugehörigen Literatur nicht aus. Ich habe von einer Kinderärztin gehört, dass Kinder mit "R" und "Sch" noch bis 4 3/4 bzw. 5.LJ Zeit haben in der Entwicklung, da ich aber denke, wenn es Verständigungsprobleme in der Kita mit den anderen Kindern geben sollte und ein Leidensdruck des Kindes besteht, kann auch schon eher logopädisch behandelt werden. Nun ist ihr Kind ja schon in logopädischer Behandlung. Falls Sie noch wissen welche Behandlungsform genau auf der Verordnung stand, diese gibt die Zeit an, denn mich wundert etwas, dass es nur 30 min.Behandlung sind, meist haben die Kinder 45 min.(inkl.Elternbesprechung), das kann bei der Logopädin mal erfragt werden. Wenn Sie unzufrieden sind, dann erfragen Sie den therapeutischen Hintergrund der "Spiele" bitte, denn was nach außen oft als "nur spielen"aussieht, hat oft therapeutische Hintergründe und konkrete Förderziele, die aber natürlich für die Eltern transparent gemacht werden sollten. Sie können auch den Therapiebericht für sich selbst anfordern, falls ein Bericht vom Arzt angekreuzt wurde, z.B. wenn kein Elternauswertungsgespräch nach einer Verordnung geplant sein sollte. Auch die häuslichen Übungen für den Alltag würde ich direkt einfordern, damit sich schneller was beim Kind tut. Sollten Sie weiterhin unzufrieden sein und sich beim Kind keine Erfolge einstellen, wäre vielleicht noch ein Praxisinterner Therapeutenwechsel möglich, um schneller wieder einen Therapieplatz zu haben (zu einer geeigneten Zeit)? Sie können bei ihrem Kind überprüfen, ob es das "R" heraushört/wahrnimmt, so nennen Sie z.B. Hose (ist da ein R am Anfang?) und Rose (ist da ein R am Anfang?), zuvor sagen Sie dem Kind ein Beispiel mit einem Wort dass mit R anfängt (z.B.Rüssel fängt mit R an und ich sage dir jetzt ein Rätsel mit einigen Wörtern. Du sagst mir ob du ein R hörst). Funktioniert das Hören/Wahrnehmen, dann kann das R auch geübt werden, z.B. wir knurren wie ein Hund. Wenn das R einzeln gelingt, dann kann es später auch besser in Wörter integriert werden. Bei Gelingen: loben, aber bei nicht gelingen: kein Ermahnen oder Tadeln. Das Kind sollte sich nicht unter Druck gesetzt fühlen. Generell sollte bei sprachlichen Problemen immer das Hören abgeklärt werden (Kinderarzt oder HNO Hörtest). Alles Gute Kristin Windisch

von Kristin Windisch am 08.02.2021