Frage: Entwicklung

Hallo Frau Windisch, mein Sohn ist 12 Monate alt. Er hat sich mit ca. 6 Monaten vom Bauch auf den Rücken gedreht. Das hat er dann aber wieder aufgehört. Mit ca. 10 Monaten hat er sich vom Rücken auf den Bauch gedreht macht das allerdings eher selten. Seit 4 Wochen robbt er wie ein Weltmeister und ist sehr oft im Vierfüßlerstand. Er kann noch nicht sitzen, krabbeln und zieht sich nicht zum stehen hoch. Was denken Sie über den Entwicklungsstand? Ist er einfach langsamer oder sollte ich mit ihm zum Osteopathen oder Physio oder so was gehen? Der Kinderarzt ist eher entspannt und sagt wir sollen abwarten. Ich möchte aber nicht verpassen etwas zu unternehmen wenn es nötig wäre. Oder kann ich ihn zu Hause irgendwie unterstützen? Danke für Ihre Einschätzung. Viele Grüße

von alexanderoderrafaela am 27.05.2017, 14:27



Antwort auf: Entwicklung

Hallo, es klingt als wäre bei ihrem Sohn kontinuierlich eine motorische Entwicklung und Fortschritte zu sehen, es stagniert also nichts. Klar, wenn man vom Durchschnitt ausgeht ist er etwas langsamer, aber ich denke ihr Kinderarzt hat da schon recht mit dem noch warten. Hat er Kontakt zu anderen Kindern, bei denen er sehen kann, wie diese krabbeln/laufen/sich in den Stand ziehen?manchmal erhöht das die Motivation :) also Kontakt zu gleichaltrigen Kindern können sie fördern, falls er noch nicht in eine Einrichtung geht (Krabbelgruppen, Spielplatz,Freunde). Sie können ihn aber durchaus zuhause motivieren und unterstützen: begehrtes Spielzeug in einen Abstand legen, dass er nur durch kleines Hinbewegen rankommt/locken,selber Krabbeln.Schaukelt er den Po vor-/zurück in 4Füßlerstand?sonst können Sie ihm das durch leichtes Führen der Bewegung an der Hüfte mal zeigen (langsam und beobachten wie er reagiert, damit er keine Angst vor dem Gleichgewichtsreiz bekommt). Wenn er im 4Füßlerstand ist (am besten nackig nur mit Windel -oder mit Mut auch gern ohne) können Sie die Unterschenkel im Wechsel berühren und einen kleinen Widerstand geben und schauen, ob er sich dadurch mit dem Beinen abstützt und nach vorn bewegt. Natürlich nützt es alles nichts, wenn die Entwicklung im Gehirn diesen Schritt "krabbeln" noch nicht vorsieht, aber bei manchen Kindern reichen solche Impulse aus, um das Krabbeln zu wagen. Beim Krabbeln kommt es natürlich aber auch auf die Zusammenarbeit Beine/Arme an (Koordination). Oder schauen Sie doch mal hier: https://www.youtube.com/watch?v=rONLcmzWJW8 oder ähnliche Beiträge. So können Sie unterstützend einwirken. Ansonsten können Sie wenn er dann krabbeln kann auch zu Kinder-Sport-Kursen für die ganz kleinen gehen, oder z.B.in einen Pikler-Kurs o.ae.mit Hengstenberg-Kletterelementen, um die Motorik zu fördern. Viel Spass

von Kristin Windisch am 27.05.2017



Antwort auf: Entwicklung

Hallo alexanderoderrafaela! Ich habe ihre Frage gelesen und auch die Antwort von Frau Windisch! Ich verstehe nicht so recht, warum bei der Beantwortung nicht auch auf das Kiss Syndrom aufmerksam gemacht wird. Unser Sohn war auch 10 Monate und hat sich nicht gedreht und wollte nur selten auf dem Bauch liegen. Ich habe es als Mutter Anfangs auf sein Gewicht geschoben (er wog mit 6 Monaten 9350g zur Geburt 3390g). Dabei hätte ich es ahnen müssen, denn unsere beiden Großen hatten es auch. Ich bin mit ihm zur Orthopädin - Diagnose: Blockaden HWS , BWS und ISG (LWS) und Abduktionsstörung der Hüfte links. Unsere Orthopädin hatte ihn geröntgt und danach die Blockaden gelöst. Keine 2 Wochen später hat er sich gedreht und selbständig hingesetzt. 5 Wochen später ist er gekrabbelt. Ich hatte das Gefühl ich habe ein anderes Kind. Auch unser Kinderarzt hat mich belächelt und meinte es gibt halt Kinder die die Bauchlage nicht mögen (Ergebnis siehe oben) Ich würde Dir also empfehlen dein Kind beim Orthopäden oder Osteopathen vorzustellen. Informiere dich über gute Orthopäden im Internet, nicht jeder kann diese Therapie oder erkennt die Blockaden. Ich wünsche euch alles Gute

von schnucki1107 am 02.06.2017, 19:55



Antwort auf: Entwicklung

eine Vorstellung beim Osteopathen kann nie schaden, achten Sie darauf, dass die 4jährige Ausbildung dazu abgeschlossen ist und eine Spezialisierung auf Säuglinge/Kinder erfolgt ist, Blockaden können so erkannt werden! Ich kenne die Auffassung dass die Bezeichnung KISS Syndrom veraltet ist. Röntgen in diesem Alter sehe ich kritisch und würde es nur bei notwendiger ärztlicher Indikation durchführen lassen, da sich die Strahlung aufgrund der Größe und Knochendichte der Kleinen anders abbaut und die Belastung größer ist! Sie können diesbezüglich aber sicher einen der Kinderärzte aus dem Expertenforum befragen.

von Kristin Windisch am 03.06.2017