Frage: 3 jähriges Mädchen

Liebe Frau Windisch, Heute brauche ich mal ihren Rat nach einer schlaflosen Nacht. Unsere Tochter geht seit September 19in die Kita, im November 19 ist sie 3 Jahre geworden. Sie konnte mit 6 Monaten sitzen und krabbeln und ist mit 1 Jahr gut gelaufen. Allerdings viel uns immer auf das wie doch öfter mal hinfiel . Gerade im Winter mit dem dicken schneeanzug und schweren Schuhen. Der Kinderarzt sagte sie sei eben ab und an etwas über eifrig. Sie ist mit 3 Jahren auch Eher klein und zierlich ( 7 Perzentile). Bei der U7a hat sie alle Bereiche gut gemeistert. Sie spricht richtige Geschichten, kann den Tag wieder geben, und erzählt auch welche Konsequenzen etwas hat z.b wenn sie nicht gleich auf die Toilette geht dann passiert......und dann müsse man es weg wischen. Soe zählt sicher Gegenstände ab und kennt viele Farben. Zuhause viel uns aber auf das sie einige sachen nicht gerne spielt.....sie puzzelt nicht, auch basteln mag sie nicht Sie kann einfach ihre Finger bzw Hände nicht zusammen koordinieren. Ich bitte sie dann beide Hände zu nehmen. Es sieht alles sehr unbeholfen aus. Sie kann sich alleine die Unterhose, Hose und Socken anziehen . Aber auch dies sieht von der Finger/ Handstellung irgendwie komisch aus. Sie ist oft unkonzentriert und fällt beim balancieren runter weil irhendwo ein Hund bellt. Wir gehen einmal die Woche zum turnen. Sie hängt sie ohne Problem an Ringe und schwinkt eine lange Zeit hin und her. Sie kann auch alleine an Schwung nehmen. Im nächsten Augenblick springt sie schwungvoll runter und rennt los , dabei fällt sie über ihre Füsse. Manchmal haben wir sas gefühl im kopf ist sie 4 schritte weiter. Jetzt hat der Kindergarten und angesprochen das unsere Tochter Schwierigkeiten dabei hat , dinge zuende zu bringen und sich zu konzentrieren. Auch fällt ihr wohl oft was aus der Hand ( Geschirr) weil sie sich nicht darauf konzentriert. Sie kann auch nicht mit einer schere schneiden und auch den stift nicht richtig halten. Balancieren und klettern soll sie aber so gut können wie die 5 Jährigen. Auch vom Selbstverständnis ist sie gut entwickelt. Ich gehöre leider zu den ängstlichen Mamas, die dahinter gleich irgendeine schlimme muskelerkrankung vermutet. Unsere erzieherin sprach von einer hypotonen muskelspannung. Gibt es das ohne große erkrankung ? Vieleicht können sie uns ja etwas beruhigen.

von Lotti101117 am 14.01.2020, 09:26



Antwort auf: 3 jähriges Mädchen

Hallo, eine gravierende Muskelerkrankung wäre schon weit eher aufgefallen, die motorische Entwicklung mit sitzen,krabbeln,laufen verlief ja völlig zeitgerecht. Eine hypotone Muskelspannung heisst,dass die Muskelkraft der Tätigkeit entsprechend zu gering ist und kann (muss aber nicht) der Hintergrund bei fein- und/oder grobmotorischen Tätigkeiten sein. Ob das bei ihrer Tochter der Fall ist, kann ich aus der Ferne leider nicht einschätzen, da es dazu differenzierter Beobachtung und ggf.motorischer Tests bedarf. Sprechen Sie die Schilderungen aus Alltag von zuHause und Kita bei der nächsten U-Untersuchung nochmal an und fragen den Kinderarzt,ob er eine hypotone Muskelspannung bei ihrem Kind einschätzt oder lassen dies ggf.durch eine ergotherapeutische Diagnostik abklären. Ihr Kind ist in vielen Bereichen gut entwickelt. Wichtig ist, trotzdem zu feinmotorischen Tätigkeiten wie basteln,schneiden,malen zu motivieren,dies gemeinsam zu tun (Vorbildfunktion), ggf.mit Hilfsmitteln wie Griffverdickungen (in diesem Alter müssen die Kinder den Stift noch nicht richtig halten können) ,Lernschere zu unterstützen und das Anspruchslevel so zu halten,dass das Kind nicht überfordert ist, also erstmal Aufgaben mit Erfolgsgarantie und kurzer Dauer wählen. Hierbei nicht das Ergebnis,sondern die Motivation/Anstrengung loben/beachten. Den Sport beibehalten. Ich würde mal noch die visuelle Wahrnehmung beobachten, denn die kann auch der Hintergrund sein,wenn etwas aus der Hand fällt,das puzzeln und basteln erschweren... ist das Gesicht sehr nah dran,wenn sie etwas malt/bastelt, erkennt sie beim puzzeln gut die Formen darauf, kann sie übereinander kreuzende Linien oder Formen trotzdem auseinander halten usw., gibt es Brillenträger in der Familie-dann könnte man beim Augenarzt zur Sicherheit die Sehleistung abklären lassen (es klingt so als würde ihre Tochter da auch schon gut mitmachen können bei den Tests). Letztlich ist sie erst 3 Jahre und es wird sich noch viel entwickeln, deshalb bleiben Sie an den schwierigen Bereichen motiviert gemeinsam dran ohne Druck auszuüben, die Konzentration lässt sich ja auch wunderbar mit kleinen kindgerechten Spielen wie Memory,ich packe meinen Koffer, Karten- und Brettspielen fördern. In diesem Sinne viel Spass und alles Gute

von Kristin Windisch am 14.01.2020