Hallo. Es geht um meinen 5 jährigen Sohn. Er war eigentlich schon lange trocken. Und jetzt fängt er an manchmal Nachts im bett zu Pinkeln und tagsüber pinkelt er mit absicht in das Gitterbett seines kleinen Bruders (2,5) . Er ist auf für mich verhaltensauffällig. Er kann nicht still sitzen. Wenn er mir eine Frage stellt zappelt er immer mit seinen Hängen oder springt hin und her. Ich bin im Moment mit dieser Situation überfordert. Ich habe vier Kinder die große 7 die Zwillinge 5 und der kleine 2,5. Irgendwas läuft hier schief. Ich bin im moment gefühlt den ganzen tag am meckern. Es ist irgendwie ein Kreislauf. Was kann ich tun.
von
Stefanie47166
am 28.12.2020, 10:23
Antwort auf:
Zwillingsjunge pinkelt manchmal in das bett seinen kleinen Bruders
Hallo,
das ist sicher keine leichte Situation für Sie.
Nach Ihrer Beschreibung sieht es für mich so aus, als würde Ihr 5j. Sohn Verschiedenes tun, um auf sich aufmerksam zu machen. "Auffälligkeiten" haben oft diese Funktion, weil Kinder dadurch erreichen, dass man sich mehr um sie kümmern muß (selbst wenn es ja eher ein belasteter Kontakt ist. Aber besser als gar keiner, aus seiner Sicht).
Es ist natürlich gar nicht einfach, bei vier Kinder allen gerecht zu werden. Das kann Ihr Sohn nicht wissen und er erlebt sich in dieser Konstellation als zu wenig präsent.
Manchmal reicht es, diesen Kindern eine kleine Aufgabe zu geben oder ihnen auf andere Weise deutlich zu machen, dass sie eine "einmalige" Rolle im Familiengefüge spielen. Zeigen Sie ihm seine Wichtigkeit in der Familie, aber weniger mit vielen Worten, sondern mehr mit konkretem Handeln. Etwas tun, was seine Wichtigkeit in der Familie deutlich macht, kann vielleicht diese Verunsicherung, die sich dann in diesem Verhalten ausdrückt, etwas beruhigen.
Sein Verhalten ist also als Hinweis/Signal zu verstehen, dass er sich in der jetzigen Situation zu wenig gesehen fühlt. Wenn es Ihnen (bei aller Belastung) möglich ist, diese (Selbst-)einschätzung zu verändern, könnte sich auch sein Verhalten wieder korrigieren.
Wenn dies nicht ausreicht, könnte ein Termin in einer Familienberatungsstelle hilfreich sein, da dort die Situation aller in der Familie einbezogen werden könnte.
Dr.Ludger Nohr
von
Dr. med. Ludger Nohr
am 28.12.2020