Verreisen ohne Kinder

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Verreisen ohne Kinder

Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, Nächstes Jahr steht uns eine Reise nach Trinidad u. Tobago bevor, da mein Schwager dort heiraten wird. Die Kinder sollen 7-10 Tage bei meinen Eltern bleiben aufgrund der Belastung durch den Flug, Klima, Krankheiten wie Dengue- oder Chikungunya-Fieber und der eher schlechten medizinischen Versorgung vor Ort. Sie werden dann 2,75 J. u. 17 Monate alt sein. Nun habe ich Bedenken ob sie einfach zu klein sind um sie 1 Woche bei Oma und Opa zu lassen, ob sie zu sehr leiden werden wenn Mama und Papa nicht da sind und ob dass evtl. schlecht für ihre emotionale Stabilität ist. Sie haben es gut bei Oma und Opa, sind dort auch gern, sehen uns allerdings nur alle 3-4 Wochen da sie 300 km weit weg wohnen und die Große hat auch bisher nur 1 Nacht dort geschlafen, der Kleine noch garnicht da er von mir noch gestillt wird. Die Große lässt sich auch nicht von Oma oder Opa ins Bett bringen wenn wir als Eltern auch da sind, dann weint sie nach uns. Als sie die 1 Nacht dort geschlafen hat, hat sie nicht geweint, sie hat allerdings auch nur extrem kurz geschlafen. Können die Kinder überhaupt schon begreifen dass man bald wiederkommt auch wenn sie noch ein unausgeprägtes Zeitgefühl haben oder sollte ich lieber zuhause bleiben? Ich muss es genau abwägen da ich mir die Entscheidung wegen meines Schwagers nicht leicht machen darf und bräuchte professionellen Rat. Vielen Dank und viele Grüße

Mitglied inaktiv - 30.08.2018, 06:04



Antwort auf: Verreisen ohne Kinder

Hallo, das ist eine schwierige Frage, auf die es keine einfache Antwort gibt. Das Alter der Kinder erlaubt kein wirkliches Verstehen Ihrer Abwesenheit, vor allem haben sie keine Vorstellung von der Zeit. Da reichen m.E. Großeltern, die nur alle 3-4 Wochen gesehen werden, als Hintergrund nicht aus. Selbst wenn diese einige Zeit vorher bei Ihnen wohnen würden und so viel besser eingeführt wären, können sie Ihr Fernsein nicht verständlicher und leichter machen. Wenn die Bindung zu Ihnen stabil ist, muß das nicht unbedingt längerfristige Folgen haben, aber Sie müssen eher davon ausgehen, dass das eine erhebliche Vertrauensbelastung ist. In Notsituationen hat man keine Wahl und muß mit den Folgen zurechtkommen. Bei Ihrer Frage ist das anders, auch wenn ich Reaktionen ahne, die auch nicht angenehm sind. Aber als Psychoanalytiker kann ich Ihnen keine sichere Entlastung in dem Sinne geben, dass das in diesem Alter schon alles gut geht. Bieten Sie doch einen späteren Besuch an, wenn die Kinder reisefähiger sind. Dann haben Sie auch mehr voneinander. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 31.08.2018



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