Guten Tag, bei uns steht ein Umzug an, den wir auch noch um 1 Jahr herauszögern könnten. Denn ich mache mir Sorgen um meine Tochter. Vor kurzem in einem Ferienhaus ist sie abends mehrmals so hysterisch geworden, dass sie vor Weinen kaum Luft bekommen hat, Stundenlang! Sie ist mir komplett "entglitten", ich konnte nichts tun. Sobald sie müde wurde hat sie sich ganz verzweifelt umgesehen, wenn sie geschlafen hatte und aufwachte sah sie sich auch hektisch um und weinte sofort los, wenn sie merkte, dass wir immer noch dort sind. Wir waren isoliert im Wald, keine anderen Leute, viel Ruhe, gleicher Tagesablauf, hatten all ihre Sachen inkl. Bett dabei (Spielzeug,Deckenusw.) Auch nach 2 Wochen war es kaum besser. Wieder zu Hause war die Freude bei ihr rießig! Kann es sein, dass so kleine Babys so extrem an Räumlichkeiten hängen und schade ich ihr mit einem Umzug?
von
Pinguini
am 23.07.2020, 08:51
Antwort auf:
Umzug mit Baby 6 Monate
Guten Tag,
es ist schwer vorstellbar, dass Säuglinge bereits so an Räumlichkeiten "hängen", dass sie auf eine Veränderung derselben heftig reagieren. In diesem Alter fokussieren Babies ja noch mehr im Nahbereich und nicht im gesamten Raum oder gar Haus. Vielleicht hat Ihre Tochter ja auch bei Ihnen eine leichte Irritation in dem isolierten Haus im Wald gespürt.
Das Schlafverhalten ist in diesem Alter einfach noch nicht stabil und nächtliches Wachwerden oder auch Weinen (ohne für uns erkennbaren Grund) können immer mal wieder auftreten. Man kann die Kinder dann nur beruhigen, bis es ihnen besser geht.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es wegen des beschriebenen Verhaltens sinnvoll ist, einen notwendigen Umzug aufzuschieben. In einem Jahr wird das nicht leichter. Sie nimmt dann ihre Umgebung deutlicher wahr und hat vielleicht schon Sozialkontakte.
Insgesamt kann man sicherlich sagen, dass Kleinkinder einen Umgebungswechsel recht gut aushalten. Wichtig ist ihnen ja vor allem, dass die Eltern mit ihnen sind.
Ingrid Henkes
von
Dr. med. Ludger Nohr
am 23.07.2020