Meine Tochter ist gerade 14 Monate alt geworden und ein fröhliches, kommunikatives Kind. Bei einem Punkt habe ich aber Sorge. Sie ist sehr ängstlich. Sie ängstigt sich vor neuen Geräuschen, z.B. bekam sie Panik bei einem Springbrunnen im Park. Sie hat auch Angst vor anderen Menschen, die ihr zu nahe kommen. Sogar vor kleinen Kindern, die (körperlich) auf sie zugehen. Beim Kinderarzt schreit sich in Rage, wenn der sie nur abhören möchte. Sie weint sogar, wenn wir nur eine fremde Wohnung betreten. Kurzum: Niemand darf ihr zu Nahe kommen und wohl fühlt sie sich nur in ihren eigenen vier Wänden. Das Problem ist auch, dass sie nichtmal Sicherheit in unseren Armen findet. Denn selbst, wenn mein Mann und/oder ich dabei sind, weint sie weiter. Ich verstehe nicht, woher diese Ängste kommen. Vielleicht ist es ihre Vorgeschichte: Als sie auf die Welt kam, musste sie auf die Intensivstation und lag 12 Tage isoliert in einem Brutkasten. Zudem wurde ihr stündlich Blut aus dem Fuß entnommen. Danach musste ich sie isolieren, damit sie keinen Infekt bekommt. Und dann kam Corona. Sie hat also keine weiteren Bezugspersonen. Bei den Großeltern, die weit weg leben, braucht sie einige Tage, bis Ich den Raum verlassen darf. Dann ist alles gut und sie akzeptiert sie. In zwei Monaten soll sie in die Kita. Wie kann ich ihr helfen, diese Ängste abzubauen? Wo kommen sie her? Ich kenne kein Kind, das annähernd so ist.
von Sofica am 19.11.2020, 11:54