Hallo Herr Dr. Nohr,
Unser Sohn ist 4 Jahre alt und hat 7wei Schwestern (2 und 7 jahre). Von Anfang an war er ein eher impulsives Kind und zwischenzeitlich hatten wir Probleme damit umzugehen. Seit Monaten stecken wir im Kindergarten in einer Eingewöhnungsphase. er will einfach nicht hin. Es fällt ihm sehr schwer auf andere Kinder zuzugehen, im Kiga spielt er nur mit einem Erzieher.
seit ca. einem Jahr serzählt er sich selbst Geschichten. Dabei läuft er durch die ganze Wohnung. Wenn man ihn unterbricht, wird er wütend. Er verbringt mittlerweile meherere stunden mit Erzählen und seit ein paar Monaten macht er das auch draußen, z.B auf dem Heimweg vom Kindergarten.
Könnte das ein Ausdruck von Stress sein? Müssen wir etwas unternehmen, oder kann man das so weiter laufen lassen?
Viele Dank und freundliche Grüße
von
amelu
am 15.01.2019, 11:35
Antwort auf:
Selbstgespräche normal
Hallo,
auch wenn Selbstgespräche und Geschichten erfinden und spielen in diesem Alter nicht ungewöhnlich sind, erscheint Ihre Beschreibung doch etwas auffallender. Ihr Sohn scheint sich die Kontakte, die er im KiGa nicht aufnehmen kann, innerlich zu gestalten. Auch beeindruckt mich die Dauer und Intensität, mit der er sich damit beschäftigt. Hat er Freunde ausserhalb des KiGas? Baut er Familienmitglieder in seine Geschichten ein, lässt sie teilnehmen? Wie ist der Kontakt zu den Schwestern, dem Vater? Womit spielt er gerne? Was erzählt er Ihnen von dieser Innenwelt, aber auch von der realen Welt (KiGa, Familie usw.)?
Ich halte es für sinnvoll, dass er weiter in den KiGa geht und noch einige Zeit beobachtet wird, wie er sich dort entwickelt. Nimmt er doch Kontakt auf, verändert das seine Geschichten?
Es kann sein, dass er mit den Geschichten nur eine (Angst-)Lücke füllt. Dann wird sich das verändern, wenn sich seine realen Kontakte ändern.
Dr.Ludger Nohr
von
Dr. med. Ludger Nohr
am 15.01.2019
