Guten Tag,
mein Sohn mittlerweile 20 Monate alt kam mit Beckenendlage auf die Welt. Er war ein Schreikind. Ich habe immer versucht für ihn da zu sein und ihn nie schreien gelassen. Ich hörte oft "wenn du immer reagierst wird es noch schlimmer" . Jetzt ist er 20 Monate und er kann kaum Worte sprechen. Mama, Papa, Ja, nein. Er macht sich die meiste Zeit nur durch schreien bemerkbar. Wenn ich Versuche mit ihm zu reden übertönt er mich. Ich habe schon verschiedenes probiert. Ignorieren, laut werden, trösten, ablenken. Er verändert sein Verhalten nicht. Solange man das macht was er will ist er ein total lebhaftes Kind das viel lacht. Sobald man nicht tut was er will wird Geschrien wie am Spieß. Ich bin nicht berufstätig und bin immer da. Mein Kind besucht keine Kita. Er wird nur von mir und meinem Mann betreut. Bitte um Rat.
von
Julia88
am 23.05.2019, 02:12
Antwort auf:
Schreikind
Hallo,
man darf nicht ein Schreibaby mit einem 20mon. vergleichen, auch wenn beide schreien. Das Baby ist nicht in der Lage seine Situation zu regulieren, der 20mon. ringt und streitet um seine Autonomie. Insofern hat auch Ihre Zuwendung zum "Schrei-Baby" nichts mit der heutigen Situation zu tun, ist keine Folge davon. Das war damals schon richtig.
Wie geht man nun mit den Autonomiebestrebungen des KK um?
Als Erstes muß man nicht um jede Kleinigkeit kämpfen, gestatten Sie ihm ruhig immer wieder seine Entscheidungen und "Siege". Da wo das nein wichtig ist, muß es mit "liebevoller Klarheit" durchgesetzt werden, ohne das Kind für seinen Ärger und Wut zu kritisieren oder gar zu beschimpfen. Er darf da seinen Ärger haben, aber Sie lassen ihn halt z.B.nicht auf die Strasse laufen, und das handy ist auch nichts für ihn. Da gilt es einen Weg und eine Form zu finden, die das KK nicht kränkt für seine Wünsche und Ideen und gleichzeitig Schädliches verhindert.
Kurze Erklärungen können zwar noch nicht wirklich verstanden werden (das Gehirn ist zu solchen Verknüpfungen noch nicht in der Lage), sind aber als Bahnung mit der Zeit nützlich.
Viel Freude und ausreichend Geduld auf ihrem gemeinsamen Weg.
Dr.Ludger Nohr
von
Dr. med. Ludger Nohr
am 23.05.2019