Rivalität

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Rivalität

Hallo, in unserem Familienkreis gibt es einen um ein Jahr älteren (3 Jahre alten) Jungen, den unser Sohn (jetzt 2Jahre 3Monate) seit seiner Geburt kennt. Unser Sohn liebt ihn und schaut auf ihn auf. Der ältere Junge sieht unseren Sohn aber mehr als Rivalen - er teilt weder seine Spielsachen mit ihm, noch erlaubt er es, dass er sich am Spielen - vor allem wenn dritte Kinder dabei sind - beteiligt. Das ist je nach Gemütslage des anderen Jungen mal ausgeprägter, mal weniger ausgeprägt. Von Brüllen bis Schlagen bis verbal Beleidigen ist alles dabei. Im Gegenzug dazu nimmt er aber nur all zu gerne unser Spielzeug oder wenn es ihm gerade passt, spielt er sich auch mit unserem Sohn.

von secondo am 22.08.2019, 12:29



Antwort auf: Rivalität

Hallo, ja, diese Art von einseitigen Freundschaften berichten Eltern immer wieder. Und es ist wirklich schwer, das eigene Kind als Leidenden in einer so asymmetrischen Beziehung zu erleben. Verbote oder Einschränkungen helfen da selten. Sinnvoller scheint mir, die Beziehung vorsichtig zu moderieren, wenn z.B. der andere Junge bei Ihnen ist. Nicht verbietend, sondern erweiternd ("z.B. ihr könnt das doch mal so spielen" oder "vielleicht solltet ihr mal wechseln, tauschen" usw.). Der zweite Punkt wäre, Beziehungen zu anderen Kindern zu stärken/ermöglichen, um Alternativen und andere Erfahrungen möglich zu machen. Und natürlich das eigene Kind altersgerecht darin bestärken, sich selbst besser zu vertreten. Oft ist es aber so, dass diese Idealisierungen (der hat ja was, was ihr Sohn bei sich nicht so sieht) ziemlich hartnäckig sein können. Dann ist Gelassenheit nicht einfach. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 22.08.2019



Antwort auf: Rivalität

Jetzt ist es so, dass wir mit der KITA begonnen haben und unser Sohn diesem Jungen richtig hinterherläuft. Er liebt ihn und bezeichnet ihn auch als seinen Freund. Dass er absolut unfair und gemein zu ihm ist, kann er anscheinend nicht begreifen. Wir sind noch in der Eingewöhnungsphase, ich bin also immer in weiter Entfernung dabei und sehe das Verhalten. Ich weiß nicht wie ich richtig reagieren soll, diese Ablehnung trifft mich hart, es tut mir für meinen Sohn leid, weil er ja ununterbrochen Ablehnung erfährt, aber sollte ich den privaten Kontakt jetzt auch reduzieren oder dem anderen Jungen mitteilen, dass auch er nicht mehr mit unseren Spielsachen spielen darf. Unser Kind ist viel empathischer und kognitiv gut drauf. Der andere Junge eher motorisch viel weiter und durchsetzungsstark (komme was wolle, er beleidigt und ist grob) auch gegenüber älteren Kindern. Vielen Dank für Ihre Einschätzung, ich bin am Verzweifeln. Danke

von secondo am 22.08.2019, 12:32



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