Regulationsstörungen Baby 13 Wochen

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Regulationsstörungen Baby 13 Wochen

Sehr geehrter Dr. Nohr, unser Sohn 13 Wochen hat noch immer Regulationsschwierigkeiten ( Zwilling; Sectio an 37+0). Bis vor 4 Wochen bezogen sich diese „nur“ aufs Schlafen und Schreien. Seit paar Wochen trinkt er nur noch sehr schlecht (pro Tag im Durchschnitt 650ml und pro Mahlzeit maximal 100ml). Oft schreit und weint er, wenn er die Flasche bekommt. Manchmal trinkt er nach dem Weinen und manchmal leider nicht. Ich war schon bei 3 verschiedenen Ärzten mit ihm; alle sagen, dass er gesund ist. Zudem habe ich das Gefühl, dass das Schreien mehr geworden ist. Sollte das nicht nach 3 Monaten eher besser werden? Was kann ich gegen dieses Trinkverhalten und das Schreien tun? Wie kann ich meinem Kind helfen?

von rtjp am 01.08.2019, 13:25



Antwort auf: Regulationsstörungen Baby 13 Wochen

Hallo, Kinder halten sich selten an Regelzeiten in ihrer Entwicklung. Das macht es in Ihrem Fall anstrengend, muß aber keine Sorgen machen. Es gibt viele mögliche Gründe für die Anpassungsschwierigkeiten Ihres Kindes aber das elterliche Verhalten ist meist ähnlich: Beruhigen und Sicherheit geben. Und wenn das Kind bei dieser Trinkmenge gut gedeiht, ist auch das akzeptabel. Es ist wichtig (aber nicht einfach) herauszufinden, was bei welchem Kind beruhigend und hilfreich wirkt. Tragen, erzählen, Stille, Nähe, trinken, baden usw.. Das ist bei jedem Kind anders. Aber versuchen Sie sich von Regelzeiten zu verabschieden. Sie machen eher Druck statt zu nützen und verunsichern oft. Sie spüren am besten was passend ist, kein Buch, keine Regel und kein Ratgeber. Wenn Sie sich darauf wieder verlassen können, haben sie beide viel gewonnen. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 01.08.2019