Nuckel-Entwöhnung

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Nuckel-Entwöhnung

Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, nach vielen morgendlich getätigten "Morgen verschenke ich meinen Nucki!"-Aussagen unserer Tochter (fast 4 Jahre) waren mein Mann und ich der Überzeugung, dass sie den Nuckel freiwillig wahrscheinlich erst zum Schuleintritt abgeben würde. Also haben wir gestern Abend entschieden, den Nuckel zum Einschlafen weg zu lassen und dies so unserer Tochter gesagt. Sie hat darauf mit großer Wut und Verzweiflung reagiert. Ich konnte sie schließlich mit der Aussicht auf eine Belohnung (Familienausflug, bei dem sie bestimmen darf wohin) beruhigen. Danach habe ich noch lange bei ihr gelegen und mit ihr gekuschelt, bis sie wirklich schlief. Obwohl es zum Schluss recht gut gelaufen ist, nagt seit heute morgen das schlechte Gewissen an mir: War es die richtige Entscheidung und der richtige Weg oder hätten wir auf Freiwilligkeit warten sollen? Aus kieferorthopädischer Sicht hätte es keine Notwendigkeit gegeben, diesen Schritt zu machen. Ich bin gespannt auf Ihre Antwort und verbleibe mit freundlichen Grüßen, Julia aus Berlin.

von Mami_seit_2015 am 12.09.2019, 10:06



Antwort auf: Nuckel-Entwöhnung

Liebe Julia, die Frage "danach" ist oft nicht wirklich hilfreich. Und Schuldgefühle sind meist kein guter Ratgeber. Sie haben es so gemacht und es ist ganz gut gelaufen. Ihre Tochter hat die Erfahrung des Verlustes gemacht, aber auch erlebt, dass sie das schafft und nebenbei auch noch was dazu bekommt. Und die Tochter ist in einem Alter, in dem auch andere Übergangsobjekte hilfreich und beruhigend sein können, die weniger Nachteile haben. Also kein Anlass für ein schlechtes Gewissen. Und übrigens, wir dürfen als Eltern auch Fehler machen. Solange die Kinder das Gefühl haben, dass wir es "ehrlich meinen", belastet es die Beziehung i.d.R. nicht längerfristig. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 12.09.2019



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