Nächtliches Aufwachen

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Nächtliches Aufwachen

Hallo Herr Dr. Nohr, ich habe einige Fragen zum Schlafverhalten meiner Tochter (14 Monate). Dabei geht es mir weniger um die Sorge, dass sie genug schläft (über den Tag verteilt ca. 12 Stunden), sondern vielmehr um mich (klingt egoistisch, ist aber so). Sie schläft in ihrem Bett neben dem Ehebett, kann sich aber frei bewegen. Leider kommt es immer öfter vor, dass sie mitten in der Nacht aufwacht und dann 2-3 Stunden wach bleibt. Sie wacht zum Beispiel auf, weil sie husten muss. Sie ist dann auch müde, kann aber nicht wieder einschlafen und wälzt sich von einer Seite auf die andere, quasselt und macht lustige Geräusche. Wir bleiben dann im Bett, Licht ist aus. Ich würde am liebsten aufstehen und die Zeit irgendwie nutzen, weil es für mich extrem anstrengend ist, vor Müdigkeit immer wieder kurz einzunicken und dann durch sie geweckt zu werden. Nur ist meine Sorge, dass sie sich dann daran gewöhnen könnte, nachts zu spielen. Ein weiteres Problem ist hinzugekommen seit sie ca. ein Jahr ist. Sie schläft ein (Mittagsschlaf und abends) und wacht nach 20 Minuten wieder auf und das Einschlafritual mit Stillen, Singen etc. beginnt von vorne. Das mit dem Aufwachen nach 20 Minuten kommt nun jeden Tag vor, mittags und abends. Ich hätte gerne ein zweites Kind, frage mich aber, ob ich das schaffe, da ich das Schalfthema sehr kräftezehrend finde. Danke im Voraus.

von Pumuckeline99 am 09.04.2019, 15:24



Antwort auf: Nächtliches Aufwachen

Hallo, mein erster Gedanke war, Ihre Tochter ahnt was von Ihrem Wunsch nach einem weiteren Kind. Mit 14 Monaten haben nicht viele Kinder ein stabiles Schlafverhalten oder eine ausreichende Selbstregulation. In den nächtlichen Wachphasen ist es wichtig durch Ihr Handeln deutlich zu machen, dass Schlafenszeit ist und nicht Spielzeit. Dabei sollten Sie ihr schon beruhigend helfen (ruhige Sprache, Berührung u.ä.) aber mit dem klaren Ziel zu schlafen. Nur danebenliegen reicht als Hilfe in diesem Alter nicht. So kann man in kürzerer Zeit zum Wiedereinschlafen verhelfen. Das Wiederaufwachen ist in diesem Alter auch nicht selten. Wenn es nur einmal ist, sollten Sie das Ritual einfach wiederholen. Wenn es häufiger stattfindet sollten die Beruhigungstechniken angewandt werden, ohne dass es wieder "Programm" gibt. Wie gesagt, ein stabiles Schlafverhalten ist jetzt nicht zu erwarten, also muß man die notwendigen Hilfen so einsetzen, dass man selbst ausreichend Ruhe findet. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 10.04.2019