Nachfrage zum Thema Schlafen

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Nachfrage zum Thema Schlafen

Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, vielen Dank für Ihre Ratschläge, Sie helfen mir im Moment wirklich sehr, da ich mich in unserer Situation von Ihnen verstanden fühle und das Gefühl habe, wirklich einen konkreten Rat zu bekommen. Herzlichen Dank dafür! Bitte erlauben Sie mir noch eine nachträgliche Frage: Sie meinten, ich solle ihn vielleicht einfach dann schlafen lassen, wann er von selbst müde ist und nicht dann, wenn ich es möchte. Genau diesen Eindruck habe ich, also dass das sein Problem ist. Ich habe den Eindruck, dass er im Moment - egal um was es eigentlich geht - grundsätzlich gegen das rebelliert, was ich sage. Er möchte sozusagen seine eigenen Entscheidungen treffen und unabhängig sein. Im Grunde ist es beim Schlaf ohnehin meist so, dass er dann (endlich) schläft, wann er möchte, aber die Uhrzeit ist einfach zu spät, er ist unausgeschlafen und in weiterer Folge wird er dann am nächsten Tag aufgedrehter und leichter reizbar. Ich denke eben, dass es einerseits nicht gesund ist, andererseits ist es für unser Familienklima natürlich auch nicht das Beste. Und ich habe das Gefühl, dass ich es als Elternteil nicht unterstützen sollte sondern eingreifen muss - die Frage ist nur wie. Meinen Sie trotzdem (obwohl er offensichtlich zu wenig Schlaf hat und eigentlich schon früher müde ist), dass er dann schlafen gehen soll, wenn er müde ist bzw. meint, endlich müde genug zu sein? Kann es sein, dass er vielleicht dann von selbst einlenkt? Bezüglich den Hausaufgaben hat er leider schon zweimal wirklich etwas vergessen (unabsichtlich) und gespürt, dass die Klassenlehrerin dann sehr mürrisch wird. Daher bin ich auch in einem Zwiespalt, ob er diese Erfahrung dann (von mir bewusst unterstützt) wieder machen sollte. Ich finde es schön, dass er so ein großes Vertrauen zu mir hat und wir hatten auch immer eine wirklich sehr enge Bindung zueinander, daher möchte ich ihn ungern bewusst ohne Aufgaben gehen lassen, da er sich auf mich verläßt, andererseits habe ich das Gefühl, ihm damit nichts Gutes zu tun. Es ist für mich sehr schwer, hier das Richtige zu sehen. Man liest ja auch immer wieder, dass Kinder deshalb das tun was sie wollen, weil sie keine Grenzen spüren. Aber was tut man, wenn ein Kind keine Grenzen annimmt? Vielen herzlichen Dank nochmals für Ihre Mühe und Geduld und vor allem Ihre guten konkreten Ratschläge!

von aines77 am 22.03.2018, 10:58



Antwort auf: Nachfrage zum Thema Schlafen

Sie können kein Kind zum Schlafen oder Essen zwingen. Zum Glück werden sie in der Regel müde oder hungrig. Sobald aber der Zusammenhang entstanden ist, dass sie das für sie (die Mutter) tun, ergibt sich ein Kampfplatz. Das Ziel ist, zu schlafen wenn man müde ist und nicht, damit die Mutter zufrieden ist. Diese Verknüpfung ist nicht mehr altersentsprechend. Und ein Junge in diesem Alter verlässt sich mit den Hausaufgaben nicht mehr auf die Mutter. Sie lassen ihn ja nicht bewusst in den Ärger laufen, sondern benennen mögliche Folgen. So lange sie ihm das Gefühl geben, dass das alles für sie wichtig ist, begeben sie sich in eine Abhängigkeit und setzen unpassende Kausalitäten. Könnte es sein, dass er die enge Bindung etwas lockern will,was in diesem Alter gar nicht ungewöhnlich wäre. Es grüßt sie Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 23.03.2018



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