Loslösung

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Loslösung

Guten Morgen, Können Sie mir sagen ob das die Loslösungsphase ist und wie ich mich am besten verhalte? Bis vor Weihnachten konnte ich kaum einen Schritt machen ohne dass mein Sohn (26 Monate) mir nachgelaufen ist. Alles musste Mama machen, die Wohnung ohne ihn verlassen ging nur unter Geschrei. An Weihnachten und Silvester waren wir ein paar Tage bei den Großeltern und der Tante zu Besuch. Dort waren mein Mann und ich so gut wie abgemeldet. Er wollte fast nur mit der Tante und mit dem Opa spielen. Seit wir wieder zu Hause sind, hat sich das auf meinen Mann übertragen. Ich werde teilweise regelrecht aus dem Zimmer geworfen ("Mama weg", an der Hand in die Küche gebracht) und darf manche Spielsachen nicht anfassen und mitspielen. Ich muss also immer etwas finden, was er mit jemand anderem noch nicht zusammen gespielt hat, wenn ich mit ihm spiele. Andererseits kommt er auch regelmäßig zu mir um kurz zu kuscheln bevor ich wieder "uninteressant" bin. Ist dies nun die Loslösung von mir? Wie reagiere ich richtig, wenn er mich "ausschließt"? Ich möchte ihn dabei gerne richtig unterstützen. Wenn er doch mal zu mir kommt, weise ich ihn nie ab. Vielen Dank. LG

von Mamam am 07.01.2020, 08:16



Antwort auf: Loslösung

Hallo, Loslösung beschreibt das Geschehen nicht vollständig. Ihr Sohn lernt mit zunehmender Autonomie mit Kontakten zu "experimentieren". Das alles basiert aber auf der Sicherheit der Bindung zu den Primärpersonen. Sie sind also in keinster Weise abgemeldet oder unwichtig, sondern die Voraussetzung dafür, dass er sich mit anderen so beschäftigen kann. Und es ist eine wichtige Erfahrung von Selbstwirksamkeit, dass er Sie wegschicken kann, ohne dass Sie gekränkt oder abweisend reagieren. Es ist ein spielen und üben mit den Beziehungen auf der Basis der Bindung zu beiden Eltern. Spielen Sie mit, teilen Sie mit, dass Sie jetzt aber traurig sind, wenn er Sie wegschickt und freuen Sie sich, wenn Sie wieder dabei sein dürfen. Es ist eine Übungszeit, die man durch das Mitspielen verstärken kann, ohne dass Angst vor Verlust entstehen muß. Kann richtg Spaß machen. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 07.01.2020



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