Krippeneingewöhnung

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Krippeneingewöhnung

Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, ich habe folgende Frage: seit 6 Wochen befinden wir uns nun in der Krippen-Eingewöhnung (Sohn Ist 16 Monate;Gruppe mit 15 Kindern- 1-3 jährig; regulär 3 Erzieherinnen) und es funktioniert leider gar nicht. Eine Trennung fand Immer mal wieder; zuletzt mit bis zu 1 h Dauer, statt. In dieser Zeit der Trennungen hat unser Sohn immer wieder arg geschrien, Sich kurz beruhigen lassen und erneut geschrien bis hin zum würgen. Eine Erzieherin hatte ihn dann auf dem Arm aber selbst dort schreit er immer wieder. Es sind krankheitsbedingt derzeit eh nur 2 Erzieherinnen anwesend; der Stress also groß. Solang ich mit in der Gruppe bin spielt er, geht im Raum umher, nimmt Kontakt auf und nimmt Teil am Essen etc. Sobald ich gehen will, schreit er panisch los und klammert sich an mein Bein. Mein Mann und ich sehen realistisch betrachtet nunmehr nur noch die Möglichkeiten, dass 1) mein Mann sich um die weitere Eingewöhnung bemüht-In der Hoffnung dass es besser klappt als mit mir oder 2) wir unseren Jungen wieder abmelden und beide in Teilzeit arbeiten (einer von 6-11 Uhr, einer 12-19 Uhr) und uns die Betreuung somit aufteilen (ohne Fremdbetreuung). Familie die helfen kann, gibt es leider nicht mehr. Frage: Was meinen Sie- ab wann ist eine Eingewöhnung (Zeitdauer) gescheitert? Wie lang lohnt es sich noch, es weiter zu probieren? Schadet es unserem Sohn - die ständigen Trennungsversuche? Vielen Dank vorab!

von Tulpe7 am 14.09.2020, 21:11



Antwort auf: Krippeneingewöhnung

Hallo, das ist keine leichte Situation für alle Beteiligten. Es sieht so aus, als wäre Ihr Sohn für längere Trennungen noch nicht bereit. Wenn die Kinder panisch schreien ist es ja meist eine grundlegende Angst vor Verlust und nicht ein Ärger oder Unwohlsein. Wenn sich da nach sechs Wochen nichts verändert hat, dann ist die ganze Situation wahrscheinlich schon ziemlich belastet und es sollte zumindest eine Pause geben. (Wann was gescheitert ist, kann man nicht wesentlich an der zeit ablesen, sondern am Verhalten und der Entwicklung). Ein Versuch mit Ihrem Mann ist denkbar, auch wenn ich nicht glaube, dass so das Problem des Kindes kleiner wird (aber Sie hben es dann zumindest versucht). Die arbeitsteilige Lösung ist sicher die erfolgversprechenste, wenn Sie das aus Ihrer beruflichen Situation wirklich anbieten können und es nicht zum latenten inneren Vorwurf wird. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 14.09.2020



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