Kopfschlagen

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Kopfschlagen

Guten Morgen. Ich bin momentan sehr verzweifelt. Mein Sohn 22 Monate schlägt ständig rhythmisch mit dem Kopf gegen sein Bettchen. Ich habe das Kopfteil schon mit einer Matratze gesichert damit er sich nicht verletzt. Am Anfang hat er es nur zum einschlafen gemacht. Doch mittlerweile wird es so häufig das ich mir sorgen mache. Er ist ein guter Schläfer. Wird normalerweise nachts nicht wach. Aber wenn er mal wach wird fängt er sofort wieder mit dem kopfschlagen an. Das dauert manchmal sogar 1 Stunde. Wenn ich ins Zimmer gehe hört er er auf und legt sich wieder hin. Doch sobald ich das Zimmer verlasse geht es wieder los. Ich habe vor ca 6 Monaten eine Uhr unter sein Bett gelegt. Da war erstmal Ruhe für ca 1 Monat. Ich singe und tanze viel mit ihm. Er hat ein paar Musikinstrumente. Die er benutzt. Bei Musik kann er sich perfekt zum Rhythmus bewegen, klatschen ect. Sprachlich ist er noch nicht sehr weit. Andere Kinder in unserm Umfeld können schon deutlich mehr reden. Er erzählt wohl den ganzen Tag Geschichten , nur das meiste kann man nicht gut verstehen. Haben sie einen Rat für mich? Ich habe nicht das Gefühl das er schlecht hört und sich nicht richtig entwickelt, ganz im Gegenteil. Nur dieses kopfschlagen gibt mir zu denken. Liebe Grüße enne

von enne am 26.09.2019, 06:30



Antwort auf: Kopfschlagen

Liebe Frau Enne, Sie schreiben ja, dass das Kopfschlagen Ihres Sohnes mit Ihrer An-oder Abwesenheit zusammenhängt. Ihrem Sohn fällt es mit 22 Monaten vermutlich sehr schwer alleine einzuschlafen oder nachts im Dunkeln alleine im Zimmer zu liegen. Daher versucht er, sich zu beschäftigen, indem er Geräusche produziert. Das scheint ihm ja vom Spielen mit Ihnen vertraut zu sein. Wenn ich das mit der Uhr richtig verstanden habe, war das ja auch ein Versuch, ihn mit Geräuschen zu beruhigen. Was Sie beschreiben, klingt so, als benötige Ihr Sohn zur Zeit Ihre Anwesenheit (oder die eines anderen vertrauten Erwachsenen), um einschlafen zu können. Der Wechsel vom Bewußtsein in den Schlaf kann bei Kleinkindern vorübergehende Ängste auslösen, die durch die Anwesenheit eines vertrauten Erwachsenen deutlich gemildert werden. Falls Ihr Sohn zuvor alleine eingeschlafen ist, ist das natürlich eine große und evtl. zeitraubende Umstellung für Sie. Aber Sie können dabei gut Einschlafrituale einführen, die ihren Sohn beruhigen können und ihm auf lange Sicht das Einschlafen auch ohne die Anwesenheit eines Erwachsenen erleichtern. Sie fragen ja auch nach der Sprachentwicklung Ihres Sohnes. Die ist in dem Alter bei jedem Kind noch völlig unterschiedlich. Er erzählt doch schon Geschichten. Die werden Sie bald auch verstehen können. Ich hoffe, ich konnte Ihre Sorgen mildern und wünsche Ihnen eine unbeschwerte Zeit mit Ihrem musikalischen Sohn. Viele Grüße Ingrid Henkes

von Dr. med. Ludger Nohr am 27.09.2019



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