Könnte es der Nachtschreck sein?

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Könnte es der Nachtschreck sein?

Sehr geehrter Herr Nohr, Meine Tochter ist 2,5 Jahre und hat bis Weihnachten 2020 recht gut in der Nacht geschlafen. Sie kam ein bis zweimal und schlief dann sehr schnell wieder ein. Zu Weihnachten kam dann der Weihnachtsmann und hat die Schnuller gegen Geschenke getauscht. Wir haben sie schon lange darauf vorbereitet und das lief auch ohne Probleme. Doch seit Weihnachten ist es in den Nächten schlimmer geworden. Bis zu 6 Mal in der zweiten Nachthälfte weint sie. Ich beruhige sie und dann schläft sie schnell wieder ein. Seit zwei Wochen noch schlimmer. Sie schläft ca. 1bis 2 Stunden und dann schreit sie richtig laut auf, wälzt sich im Bett hin und her. Auf mich reagiert sich nicht, ich darf sie auch nicht anfassen, meine Hände werden sofort weg geschlagen. Sie weint auch nicht sondern nur schreien. Dies dauert 10 bis 15 min. an und danach schläft sie sofort wieder und meistens kommt sie dann nur noch einmal in der Nacht, aber da ruft sie nur und schläft sofort wieder, wenn ich im Zimmer bin. In den 10 bis 15 min. Sitze ich neben ihr am Bett und versuche sie zu beruhigen. Dies passiert seit zwei Wochen jede Nacht. Wie kann ich ihr denn helfen? Sie tut mir so leid. Am Anfang dachte ich es liegt an dem Schnuller aber jetzt bin ich mir da nicht mehr sicher. Sie verlangt sie auch nicht mehr. Ich weiß gerade nicht was ich tun soll. Ich bedanke mich für Ihre Antwort.

von Nicci2609 am 18.01.2021, 13:35



Antwort auf: Könnte es der Nachtschreck sein?

Hallo, das hört sich tatsächlich wie Nachtschreck (Pavor nocturnus) an und Sie machen auch das, was möglich ist. Auch wenn es scheinbar nicht hilft und die Kinder sich oft gar nicht an Ihre Anwesenheit erinnern, ist es richtig und wichtig in der Nähe zu sein. Es gibt dann etwas, was Ihre Tochter ängstigt und beunruhigt und das ist im Kontakt immer einfacher als ohne. Manchmal hilft es, wenn man das Bett (oder eine Matratze) für eine gewisse Zeit ins Elternschlafzimmer stellt, was ein besseres Grundgefühl/vertrauen auslösen kann. Üblicherweise wird es wieder weniger, wenn der Angstauslöser nicht mehr so aktuell ist. Sie können sie also nur durch Begleitmaßnahmen unterstützen und nicht wirklich aktiv verhindern. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 19.01.2021