Kleinkinder erzählt konische Sachen

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Kleinkinder erzählt konische Sachen

Guten Morgen Herr Dr. Nohr, Meine Tochter (wird im Feb. 3) hat viel Fantasie und auch imaginäre Freunde. Nun hat sie zuletzt im Bad etwas gesagt, was uns Eltern beunruhigt und ohne hysterisch zu werden, wollen wir das Ernst nehmen. Ich warperplex und beunruhigt und kann mich an den genauen Wortlaut nicht mehr genau erinnern. Sie sagte etwas wie, dass man was in den Popo stecken kann und auch vorne in die Scheide und deutete das mit den Händen an, oder das ihr jemand was rein gesteckt habe. Genau kann ich das nicht mehr sagen. Auf die Frage was rein gesteckt wurde hat sie Fantasie Namen genannt und auf die Frage wer, nannte sie ihre imaginäre Freundin, was mich eigentlich beruight. Wir haben natürlich keinen Verdacht, aber trotzdem wollen wir das natürlich nicht sofort als "Gerede" des Kindes abtun. Im Kindergarten sprach ich das an. Es gab dort keinen Vorfall unter den Kindern und ich habe großes Vertrauen zu den Erziehern. Vor einem Jahr hatten wir Mal versucht eine Babysitterin in die Familie zu integrieren. Sie stellte sich aber als nicht vertrauenswürdig heraus und kam nicht mehr. Sie war zweimal mit unserer Tochter alleine- das beunruhigt mich noch, aber nach so langer Zeit dann eine solche Geschichte zu erzählen ist nicht einleuchtend (damals konnte unser Kind natürliche noch nicht sprechen). Wie Bewerten sie die Situation? Auf was sollten wir achten? Mfg M.

von mariniballerini am 26.11.2019, 08:16



Antwort auf: Kleinkinder erzählt konische Sachen

Hallo, ja solche Aussagen im weiteren Bereich Sexualität können schon beunruhigen. Es ist auch nicht einfach herauszufinden, was an diesen Phantasien dran ist. Entscheidender aber ist, wie man jetzt damit umgeht. Im Kontakt mit Ihrem Kind sollten Sie nichts dramatisieren, weil das beim Kind eine besondere Aufmerksamkeit auslösen kann. Sie können ab und zu mal nachfragen oder ihre Hinweise aufgreifen, eher beiläufig, ob das z.B. noch passiert. Im vertrauten Kontakt bleiben ist wichtig. Ansonsten würde ich drauf achten, dass Ihr Kind immer in verlässlichen Kontakten ist. Auch dies unaufgeregt und ohne besondere Einschränkungen. Auch wenn das Wahrscheinlichere ist, dass keine konkrete übergriffige Handlung passierte, ist es schwer, sich diesen Sorgen zu entziehen. Deshalb der Hinweis auf die achtsame Gelassenheit. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 26.11.2019