Kleines Klammeräffchen, Trennungsangst

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Kleines Klammeräffchen, Trennungsangst

Hallo, Meine 1,5 Jahre alte Tochter ist immer noch ein totales Mama Kind. Wir haben seit Geburt eine sehr enge Bindung zueinander, was ich natürlich toll finde und auch genieße. Wir hatten die ersten 7 Monate eine harte Zeit hinter uns. (Schreikind, Blockade, stündlich gestillt, nur getragen, wenig Schlaf usw.) Bis heute ist das Einschlafen eine große Herausforderung und nur mit meiner Hilfe möglich. Auch das Wiedereinschlafen nachts, wenn sie jede 2-3 Stunden ca aufwacht. Bis zum 11. Monat war es noch jede Stunde. Wir haben akzeptiert, dass wir wenig Schlaf bekommen. Jedoch ist es so, dass sie ausschließlich mich als ihre Bezugsperson akzeptiert. Mein Mann kann mich leider überhaupt nicht unterstützen. Sie lässt sich weder von jemand anderen füttern, schlafen legen oder herumtragen. Sie möchte immer nur zu mir und hängt wie eine Klette an mir. Ich gehe schon gar nicht mehr alleine weg, weil ich nicht möchte, dass sie weinend einschläft. Ab August geht sie in die Krippe und ich weiß überhaupt nicht, wie das werden soll. Wenn sie nicht mal den Papa oder den Großeltern vertraut, wie wird sie dann Zugang zu den Erziehern aufbauen und schlafen? Ich möchte ja gar nicht, dass sie sich von mir abseilt oder total offen auf jeden zugeht. Ich bin ja froh, dass sie zurürckhaltend ist und nicht gleich bei jedem fremden auf den Arm geht. Aber doch zumindestens bei Papa. Vielen Dank für eine Rückmeldung. LG Finja mit

von Finja88 am 03.04.2018, 12:42



Antwort auf: Kleines Klammeräffchen, Trennungsangst

Hallo, im letzten Satz wird ja die ganze Ambivalenz dieser Situation deutlich. Ihre Tochter soll schon ab und zu andere akzeptieren, aber sich nicht von Ihnen "abseilen". Ihre Tochter kommt langsam in eine Phase, in der auch andere wichtiger werden. Das muß man zulassen und ermöglichen. Dafür ist schlafengehen die falsche Zeit. Besser sollte es sich im wachen Zustand ergeben, sie sollten in der Nähe sein, wenn Vater oder Oma mit Ihrer Tochter sind. Aber wirkliches loslassen ist nach einer solch engen Zeit nicht einfach, das fühlt sich dann so an, als ginge etwas Einmaliges verloren. Stimmt, aber es kommt was neues Einmaliges und das kann z.B. Familie heissen. Also, loslassen und ermöglichen sind angesagt, in wachen, freundlichen Zeiten. Dann dürfen auch andere wichtig werden. Kein leichter Schritt. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 03.04.2018



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

kiga trennungsangst

Hallo Herr Dr. Posth, ich hatte ihnen schon mehrmals geschrieben wegen meinem sohn(5) und trennungsangstim Kindergarten. Als ich ihnen vor ca einem monat schrieb wollten mich die leiterin schon aus dem kindergarten haben. sie hatten mir ja geraten die eingewöhnung langsam angehen zu lassen. nun konnten wir die eingewöhnung nicht weiter machen da er...


folgen trennungsangst

H Dr P, was bedeutet es für Kind in Entwicklung wenn durch unsanfte Eingewöhnung Kiga Trennungsangst entwickelt hat. Ist dies je wieder zu beseitigen? Wunschkita Krippe n BerlMod bei wechsel in Kigagruppe noch "unsanfter". Eltern dürfen da nur 10min mit rein. Mir wurde gesagt mein Sohn knapp 3J wäre schlau u würde mich testen (weinen/nicht gehen la...


Trennungsangst nachts bei 6 jähriger

Lieber Dr. Posth, wir haben schon ein paar Mal wegen meiner Tochter telefoniert. Sie war von Geburt an extrem unruhig, hat exzessiv geschrien. Impulsiv, ängstlich und anhänglich bis jetzt. Letzten Winter ging im Kiga nichts mehr. Sie empfohlen mir, im Kiga von vorn in ihrem Tempo zu beginnen. Hat fast 5 Monate gedauert bis ich sie dort allein lass...


Trennungsangst bei 7 Monate altem Baby?

Hallo Hr. Dr. Posth, unser Sohn ist jetzt 7 Monate alt. Seit einer guten Woche haben wir starke Einschlafprobleme und auch Nachts wenn er aufwacht. Wenn er ins Bett geht, setzte ich mich mit ihm auf einen stuhl und hutsche ihn oder klopfe ihn auf den popo. aber er schreit und schreit und schreit nur. so lange bis er richtig nass geschwitzt ist....


Trennungsangst

Trennungsangst Sohn(4 ) zeigte nach missgl. Kiga-Start vor 1Jahr Trennungsangst(weinend abgegeben,nach 3 Mon. abgemeldet).Dann 8 Mon. mit kl Schwester(2) zu Hause.Seit September Neustart in Elterninitiative.Sohn geht gerne hin.Früh Weggang von mir mit seinem ok für ca.2 Std. möglich,aber mit langer Begleitung am Morgen.Beim Abholen oft angespann...


Kiga-Wechsel trotz Vorgeschichte mit Trennungsangst?

Hallo, meine To., 4J., war als 2-Jähr. 2x wö. in Vor-Kiga (pos. Erf.), hatte mit 3J. einen missglückten Kiga-Start, ist nun mit 4J. nach Symptomen von Trennungsangst(war deswegen in ihrer Praxis) sanft in ihren jetzigen Kiga eingewöhnt worden.Geht jetzt gern in Kiga und hat Freunde dort. Leider ist Kiga 8 km von unserer jetzigen Wohnung entfernt, s...


Eingewöhnung 19 Monate /Trennungsangst

Guten Tag fr. Dr., Mein 19 Monate alter Sohn wird seit 11.1 in der Kita eingewöhnt. Wir sind aktuell bei 3,5 Stunden Trennung. Nun die Situation: morgens möchte er nicht in die Gruppe laufen und bleibt davor stehen. Er ins insgesamt zumindest dort- ein Beobachter. Ich trage ihn dann nach ein paar Minuten in die Gruppe. Dann bleibt er stehen beo...


Trennungsangst durch Abstillen?

Guten Morgen Frau Henkes, mein Sohn (gerade 3 geworden) hat seit wenigen Wochen eine Trennungsangst entwickelt. Obwohl der Papa da ist, weint er, sobald ich das Haus verlassen möchte oder teilweise im Haus, wenn ich kurz in einem anderen Raum bin. Wir hatten solche Probleme bisher gar nicht, er ist immer sehr gerne beim Papa oder mit Oma geblie...


Trennungsangst Sohn 2,5 J.

Hallo Frau Henkes,  ich bin durch einen Vorfall heute Nachmittag in einer Spielgruppe sehr verunsichert. Mein Sohn, 2,5 J., besucht noch nicht die Kita. Wir stellen hier in Brandenburg diesbezüglich eine absolute Ausnahme dar. Ich musste mir schon oft Kritik deswegen anhören. Mein Sohn ist, wenn wir Besuch von anderen Kindern bekommen, immer sehr ...


Trennungsangst

Lieben Dank für Ihre schnelle Rückmeldung.    Meine große Tochter hat den Wunsch vor 1 Jahr bei ihrem Papa wohnen zu können. Nach langem überlegen hatte ich zugestimmt.    Wir hatten davor das Wechselmodell und das lief gut. Wegen dem Umzug etwas weiter weg, wollte die große dann beim Papa bleiben.    Ich muss dazu sagen, das meine gro...